Wien: Stadträtin Wehsely verlässt Politik

Sonja Wehsely bei der Pressekonferenz.
Sonja Wehsely bei der Pressekonferenz.(c) APA (Herbert Pfarrhofer)
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Sie habe Bürgermeister Häupl erst heute über ihren Wechsel in die Privatwirtschaft informiert, sagt Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely. Dieser habe ihr versichert, dass nicht geplant gewesen sei, sie demnächst von ihrem Posten abzuberufen.

Die erste Personalrochade in der Wiener SPÖ ist fix: Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely wird die Stadtregierung verlassen. Ihr Büro bestätigte am Freitagvormittag entsprechende "Presse"-Informationen. Wehsely wird in die Privatwirtschaft wechseln. Sie war zehn Jahre lang für die Gesundheits- und Sozialagenden in Wien verantwortlich.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl hat sich kurz darauf bei der scheidenden Stadträtin bedankt und betont: "Ich habe vollstes Verständnis für die Entscheidung, nach 13 Jahren in der Wiener Stadtpolitik neue Herausforderungen in der Privatwirtschaft anzunehmen", sagte der Bürgermeister. "Ich bedanke mich bei Sonja Wehsely für ihre engagierte Arbeit und wünsche ihr alles Gute für ihren weiteren Weg", so Häupl weiter. Über die Nachfolge im Gesundheitsressort wird laut dem Stadtchef bei der Vorstandstagung der Wiener SPÖ kommende Woche entschieden.

Wechsel zu Siemens

Wehsely wird künftig in Deutschland tätig sein und per 1. April 2017 die Führung der Siemens Healthcare GmbH in Erlangen verstärken. Die 46-Jährige galt bereits länger als Ablösekandidatin in der roten Stadtratsriege. Zuletzt hatten sich die Probleme in ihrem Ressort gehäuft - darunter steigende Kosten im Krankenhaus Nord oder jüngst die Gangbettenproblematik in städtischen Krankenhäusern.

Sie habe schon vor Monaten beschlossen, der Politik den Rücken zu kehren, sagte die Stadträtin. Nach 20 Jahren in der Politik sei es an der Zeit gewesen, über Veränderung nachzudenken, sagte sie am Freitag in einer Pressekonferenz. Der Vertrag bei Siemens ist laut der Noch-Ressortchefin am gestrigen Donnerstag unterzeichnet worden.

Ihr Motto sei stets gewesen: "Stillstand bedeutet Rückschritt und die einzige Kontinuität ist die Veränderung." Sie habe schon zu Beginn des vergangenen Jahres angefangen, darüber nachzudenken, was der nächster Schritt sei. Vor einigen Monaten sei dann das Engagement beim deutschen Konzern konkreter geworden.

Häupl erst heute informiert

Bürgermeister Häupl wurde laut Wehsely erst heute, kurz vor der Verkündung des Rücktritts, von ihr persönlich informiert. Er habe ihr versichert, so erzählte die Rathauspolitikerin, dass nicht geplant gewesen sei, sie demnächst von ihrem Posten abzuberufen. Am 26. Jänner wird Wehsely laut eigenen Angaben zum letzten Mal im Gemeinderat erscheinen. Ihre neue Tätigkeit beginnt dann im April: "Das ist eine riesige und neue Herausforderung, die ich gerne annehme."

(APA/Red.)

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