Sie sind da, wenn Jugendliche beginnen, ihren Platz in der Gesellschaft zu verlieren. Sie sollen in Taten und Gesprächen wieder einen Zugang zu Betroffenen finden. Sozialarbeiter sind für viele der Schlüssel bei der Arbeit mit radikalisierten Jugendlichen. Doch auch ihnen sind Grenzen gesetzt.
Sie haben es sich selbst gebaut. Zwei Monate lang haben die Jugendlichen in der Belvederegasse 24 die Wände hellblau gestrichen, die braunen Holzbretter weiß lackiert, Wände neu verputzt. Danach haben sie die schwarze Couch im Eingangszimmer aufgebaut, die Küche montiert und eine DJ-Anlage ausgesucht. Die Sozialarbeiter vom Verein Rettet das Kind sind den Jugendlichen dabei stets zur Seite gestanden.
Nicht, weil sie glauben, dass es sich in einem renovierten Clubraum besser arbeiten und zusammensitzen lässt. Sondern, weil die Jugendlichen einen schöneren Raum haben wollten. Und weil sie lernen sollten: „Wenn man etwas will im Leben, dann muss man sich das selber schaffen.“ Jerome Trebing, 27 Jahre alt, sitzt mit seinem Kollegen Timo Sztatecsny, 24 Jahre, im Vereinsbüro in Wieden. Vor ihnen ein gedeckter Tisch mit Krapfen und Schokolade. Die Kaffeemaschine schnurrt. Essen und Trinken, das ist auch in der Jugendarbeit wichtig.