Stadtansicht: Wien und der Freiluftkrampf

Häupl und Ruck: Das Ritual zur Eröffnung der penibel vermessenen Schanigärten
Häupl und Ruck: Das Ritual zur Eröffnung der penibel vermessenen SchanigärtenAPA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Straße und Gehsteig werden in Wien nur als Verkehrsflächen gesehen. Schade darum. Vom Lebensgefühl her ginge nämlich mehr.

In Wien hat alles seine Ordnung. Und Rituale, die die Ordnung in fotografengerechte Portionen packen. Der alljährliche Termin von Bürgermeister Häupl, zum Beispiel, der gemeinsam mit der jeweiligen Spitze der Wiener Wirtschaftskammer den Beginn der Schanigartensaison markiert. Das Zeremoniell ist immer dasselbe, nur der Ort wechselt – heuer eben das Café Diglas im Schottenstift.

Wien und Freiluft, das ist eher nicht die stürmische, die aufregende Beziehung. Nicht so wie etwa in Lissabon, wo Einheimische und Touristen locker in Trauben vor der Bar „A Ginjinha“ stehen, um den gleichnamigen Likör aus Plastikbechern zu trinken. Nicht so wie in Berlin, wo das Herumgehen mit einem Wegbier zum Lebensgefühl der Stadt gehört. Nicht wie in Italien, in der Türkei, in so vielen Ländern, wo das Sitzen und Stehen auf der Straße das Stadtbild prägen. Ganz selbstverständlich und natürlich gewachsen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.