Nach Häupl stellt sich die blaue Gretchenfrage

Durch die Ankündigung des Abgangs des Bürgermeisters ist die Gefahr des Auseinanderbrechens von Wiens SPÖ nicht gebannt.

Letztlich hat Michael Häupl überrascht mit dem, was er seinen Parteifreunden ankündige. Er werde nach der Nationalratswahl gehen, die allerspätestens im Herbst 2018 stattfindet, und er werde keine Vorgabe für Nachfolge geben.
Bundeskanzler Christian Kerns Plan A für die zerstrittene Wiener SPÖ wäre wohl gewesen, dass intern eine echte Entscheidung über die künftige Ausrichtung und den Kurs schon vor der Nationalratswahl gefällt wird. Notgedrungen muss daher Plan B in Kraft treten. Es herrscht interner Waffenstillstand, was einen einigermaßen reibungslosen SPÖ-Landesparteitag in dreieinhalb Wochen verspricht. Gleichzeitig darf Kern für seine Nationalratswahl hoffen, dass die Wiener die Kräfte nicht weiter intern verschwenden. Aber irgendwann werden auch Wiens Rote die blaue Gretchenfrage beantworten müssen, wie sie es mit der FPÖ zu halten gedenken. Nach dem Abschied des bekennenden Gegners einer Koalition mit der FPÖ.

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