Das Freitagsgebet in der Moschee am Hubertusdamm ist unter anderem wegen zahlreicher Flüchtlinge eine Massenveranstaltung geworden.
Es hat fast etwas vom Donauinselfest. Nur, dass es eine Station weiter passiert, und nicht nur an drei Tagen im Juni, sondern jeden Freitag. Wenn die Türen der U6 sich in der Station Neue Donau öffnen und sich ein Strom von Menschen die Stiegen hinunterbewegt. Sogar die Polizei ist da, hält Autofahrer auf, damit die Menschen die Straße queren können. Einige Dutzend sind es, die aus der Station losgegangen sind. Und mit jeder U6-Garnitur kommen noch mehr hinzu. Am Ende werden es wohl mehr als 3000 Menschen sein, die zur Moschee am Hubertusdamm gekommen sind. Die letzten im Laufschritt, denn das salāt al-dschum'a, das Freitagsgebet, hat um 13.30 Uhr schon begonnen.
Es ist ein Schauspiel, das sich Woche für Woche wiederholt. Hunderte Muslime strömen ins Islamische Zentrum in Floridsdorf. Um die Mittagszeit setzt es ein, werden die U-Bahn-Garnituren voller. Und um 13 Uhr, wenn der Imam zur Chutba, der Freitagspredigt, ansetzt, ist im Gebäude selbst längst kein Platz mehr. Nach und nach werden Teppiche im Hof vor Wiens einziger baulich erkennbarer Moschee ausgerollt. Wer keinen Platz auf dem Teppich mehr bekommt, legt die Jacke vor sich und wird sich danach auf ihr niederknien.