Heumarkt: Appell an grüne Gemeinderäte

Das Areal am Heumarkt.
Das Areal am Heumarkt. (c) imago/SKATA (imago stock&people)
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Initiative verweist auf das Ergebnis der Urabstimmung.

Wien. Die grüne Initiative Urabstimmung hofft nach wie vor, die Flächenwidmung für das umstrittene Heumarktprojekt verhindern zu können. Die Gegner der Heumarkt-Neugestaltung – durch das geplante Hochhaus droht die Aberkennung des Unesco-Weltkulturerbe-Status – fordern nun die grünen Gemeinderäte auf, gegen die Flächenwidmung zu stimmen. „Wir appellieren an die Gemeinderäte, sich an das Ergebnis der Urabstimmung zu halten“, sagt der Klubchef der Grünen Innere Stadt, Alexander Hirschenhauser. In der grünen Urabstimmung hatte sich, wie berichtet, die Mehrheit knapp gegen die Umwidmung ausgesprochen.

Obwohl das Ergebnis laut Parteistatut bindend ist, kündigte Parteichefin und Planungsstadträtin Maria Vassilakou Anfang der Woche an, dass die Gemeinderäte freie Hand bei der Abstimmung hätten – jeder also selbst entscheiden kann, ob er für oder gegen die Umwidmung stimmt. Bisher haben schon drei Mandatare kundgetan, nicht für das Projekt zu stimmen. Hirschenhauser und die Initiative Urabstimmung hoffen, noch mehr davon überzeugen können. „Wir werden nicht lockerlassen.“

Keine Kritik an Vassilakou

Kritik an Vassilakou gab es von den Gegnern am Donnerstag aber nicht. „Wir versuchen, zusammenzuarbeiten und nicht, uns gegenseitig in die Goschen zu hauen“, sagte Ko-Initiatorin Nicole Delle Karth.

Unterdessen appelliert der Beirat für Baukultur im Bundeskanzleramt in einer Stellungnahme an die Wiener Stadtregierung und den für das Unesco-Weltkulturerbe zuständigen Minister, Thomas Drozda, „ihre weitreichende Verantwortung im Zusammenhang mit dem Weltkulturerbe“ wahrzunehmen. (mpm)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.04.2017)

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