In Wiener Gemeindespitälern sollen Ärzte künftig Bereitschaftsdienste machen. Der Widerstand der Mediziner war schon einmal größer. Dennoch gilt es noch offene Fragen zu klären.
Es ist ein beliebtes, weil vielseitig anwendbares Motiv in Filmen und Arztserien. Ein Mediziner, zumeist ein Chirurg, wird mitten in der Nacht oder am Wochenende wegen eines Notfalls im Krankenhaus angerufen und muss sofort aufbrechen. Egal, ob er gerade geschlafen, ein Fußballspiel seines Sohnes gesehen hat oder im Schwimmbad gewesen ist. Rufbereitschaft nennt sich dieser Dienst und braucht für gewöhnlich keine nähere Erklärung, weil er in weiten Teilen Europas, etwa in Deutschland und in der Schweiz, aber auch in Österreich, beispielsweise am AKH, gang und gäbe ist.
Nur in den Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) nicht. Aus diversen Gründen. Hauptsächlich wegen des Widerstandes der Ärzte, die während eines Bereitschaftsdienstes nur rund halb so viel wie für einen Nacht- bzw. Wochenenddienst verdienen würden und dennoch ständig erreichbar sein sowie innerhalb von 30 bis 45 Minuten im Krankenhaus eintreffen müssten. Das volle Gehalt bekämen sie nur für die Zeit, in der sie im Spital sind.