Lorenz-Böhler-Krankenhaus: Schockraum während Donauinselfest geöffnet

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ARCHIVBILD: THEMENBILD: MEDIZIN / GESUNDHEIT / SPITAL / KRANKENHAUS / AeRZTE / MEDIZINISCHE VERSORGUNGHELMUT FOHRINGER / APA / picture
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Diese Maßnahme erfolgt laut AUVA-Direktion im Auftrag von Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger. Der Schockraum war vor Kurzem an den Wochenenden geschlossen worden.

Die Schließung des Schockraumes im Lorenz-Böhler-Krankenhaus wird für die Dauer des Donauinselfestes aufgehoben. "Im Auftrag der amtsführenden Stadträtin für Soziales, Gesundheit und Frauen (Sandra Frauenberger, SPÖ Anm.) ist ein Ersuchen eingelangt, die Schockraumkapazitäten in der Zeit des Donauinselfestes am 24. und 25. 6. 2017 für einen diesbezüglichen Notfall zur Verfügung zu halten", heißt es in einer Email der Direktion der AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) an die Belegschaft, die der "Presse" vorliegt. Die AUVA betreibt das Spital. Außerdem steht in der Mail: "Im Sinne deines Informationsschreibens mit dem darin enthaltenen entsprechenden Hinweis, dass in akuten Notfällen der Schockraum mit einer entsprechenden Begründung des diensthabenden Oberarztes für Notfälle geöffnet werden kann, ersuche ich der Dienstmannschaft mitzuteilen, dass in der angeführten Zeit entsprechende Notfälle explizit aufgenommen werden können, dieses jedoch zu dokumentieren ist."

„Strukturänderungen“

Das Lorenz-Böhler-Spital versorgt rund ein Viertel der Wiener Bevölkerung. Vor drei Wochen wurde aber, wie berichtet, bekannt, dass dieser Schockraum an den Wochenenden nicht mehr in Betrieb ist – zwischen Samstag, 8 Uhr, und Dienstag, 8 Uhr, um genau zu sein. In dieser Zeit fährt die Rettung Patienten in Lebensgefahr in das Unfallkrankenhaus Meidling, das ebenfalls rund ein Viertel der Bevölkerung versorgt. Beide Häuser werden von der AUVA betrieben und sind die einzigen Unfallkrankenhäuser (mit rund 140.000 Patienten pro Jahr) in Wien – weitere Notaufnahmen mit Schockräumen gibt es im AKH, SMZ Ost, Wilhelminenspital und im Hanusch-Krankenhaus.

Seitens der AUVA wird dieser Schritt mit „Strukturänderungen“ erklärt. Diese seien nötig, um die medizinisch immer komplexere Behandlung von Patienten nach Unfällen auf höchster Qualität halten zu können. Argumentiert wird auch mit Zahlen: Während 2015 am Standort Meidling 158 Patienten zwischen Samstag- und Dienstagfrüh im Schockraum gewesen seien, habe man im Lorenz-Böhler-Krankenhaus nur 26 derartige Fälle gehabt.

Der Schockraum, auch Reanimationsraum genannt, dient als Teil der Notaufnahme der Erstversorgung von schwerst verletzten Menschen – hier wird diagnostiziert und operiert zugleich.

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