Wiens Originale zum Verkauf: Eine Stadt aus zweiter Hand

Falls jemand Bedarf an alten Fahrzeugen der Müllabfuhr hat – die Stadt Wien verkauft regelmäßig ausgemusterte Geräte. Nächste Gelegenheit: 17. und 18. Juli am Abschleppplatz Simmering.
Falls jemand Bedarf an alten Fahrzeugen der Müllabfuhr hat – die Stadt Wien verkauft regelmäßig ausgemusterte Geräte. Nächste Gelegenheit: 17. und 18. Juli am Abschleppplatz Simmering.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Alte Pflastersteine, Enzis aus dem Museumsquartier, alte Schilder der Straßenbahnhaltestelle oder der Wartestuhl aus dem liebsten Wiener Magistrat. Originale der Wiener Infrastruktur stehen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, zum Verkauf.

Was macht Wien aus? Sind es die Straßen, die Häuser, oder die Wahrzeichen, deren Bilder, die man in der Wien-Werbung sieht? Vom Riesenrad, den alten Straßenbahnen oder, moderner, dem Museumsquartier? Wie man es auch nimmt, nachbauen lässt sich Wien ohnehin nicht, aber aus Einzelteilen aus zweiter Hand lässt sich ein hübsches Sammelsurium zusammenstellen. Vintage Vienna quasi, eine Fantasiestadt mit Straßen aus „Wiener Würfeln“, auf denen Fahrzeuge der MA 48 fahren, mit Straßenbahnschildern, die man heute so nicht mehr sieht und mit alten Möbeln aus Wiener Ämtern. Wo man die (ausrangierten) Wiener Originale findet – ein Überblick.

Würfel, die Wiens Geschichte über sich ergehen ließen

Gewöhnlich haben Wiens Straßen eine Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren, dann werden sie saniert. Alte Pflastersteine, die dann herausgestemmt werden, stehen zum Verkauf: Für Straßen sind sie nicht mehr geeignet, schließlich haben sie so viel über sich ergehen lassen, dass ihre Oberflächen so glatt sind, dass sie nicht mehr als sicher gelten bzw. den Anforderungen an Barrierefreiheit und Geschmack entsprechen. Für private Zwecke, etwa um eine Einfahrt oder den Garten einzufassen, sind die Steine aus dem alten Wien aber durchaus beliebt. Allerdings werden diese Steine schon auch von der Stadt wiederverwendet, etwa für die Umrandungen von Parkspuren. Was man dort nicht braucht, wird tonnenweise verkauft, sagt Matthias Holzmüller von der zuständigen MA 28. Zwei Steinsorten gibt es aktuell: den klassischen „Wiener Sieben-Zoll-Würfel“, Kantenlänge 18,5 Zentimeter, je Stück aktuell um 1,50 Euro. Gattung zwei ist der „Binderwürfel“, (18,5 mal 18,5 mal 27,8 Zentimeter) um je 2,25 Euro. Alternativ kann man unsortierte Straßensteine im Schüttmeter kaufen, vor allem bei Häuslbauern ist das beliebt. Da geht es allerdings um Tonnen, und die gibt es nur gegen Selbstabholung von den Lagerplätzen der MA 28 – nach Bestellung per Mail (post@ma28.wien.gv.at) inklusive Angabe über den Zweck (diese Steine dürfen nicht öffentlich verbaut werden).

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