Sanitäter erwägen Kampfmaßnahmen

Private bringen Blaulichtorganisationen immer mehr unter Druck, daher lässt Gewerkschaft vida nächste Woche über Protestmaßnahmen abstimmen.

Die Gewerkschaft vida hält in Reaktion auf die
Kündigungen beim Wiener Roten Kreuz nächsten Dienstag eine
Betriebsversammlung in der ÖGB-Zentrale ab. Erwartet werden 400
Mitarbeiter in Uniform, sagte Richard Kocica, Landesgeschäftsführer
der vida, am Freitag. Im Rahmen der Veranstaltung werden die
Beschäftigten der Blaulichtorganisationen informiert und es wird
über Protestmaßnahmen abgestimmt.

"Die Gewerkschaft informiert über den Ist-Stand, damit Gerüchte
und Ängste ein bisschen genommen werden", sagte Kocica. Es gehe
darum, auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen und die
Verantwortlichen an einen Tisch zu bringen, um Lösungen zu
erarbeiten und ein Finanzierungsmodell zu finden. Streik sei das
"allerletzte Mittel".

Zweistündige Versammlung

Die Versammlung findet ab 19.00 Uhr im Wilhelmine-Moik-Saal in
der ÖGB-Zentrale in der Leopoldstadt statt und ist für eineinhalb
bis zwei Stunden anberaumt. "Angesichts der jüngsten Kündigungswelle
beim Roten Kreuz in Wien sowie des Kaputtsparens bei sämtlichen
anderen Blaulichtorganisationen können und wollen wir nicht mehr
tatenlos zusehen", hatte vida-Vorsitzender Helmut Gruber in einer
Aussendung klargestellt. Die Gewerkschaft werde auch vor
Kampfmaßnahmen nicht zurückschrecken.

Das Rote Kreuz hat die Kündigung von Sanitätern mit der
schlechten Auftragslage begründet. Die Gebietskrankenkasse
beschäftige aus Kostengründen oft nur mehr günstigere
Rettungsfahrdienste statt Rettungsorganisationen.
Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) hat bereits einen
runden Tisch einberufen und Reformen eingemahnt. Auch die
Gebietskrankenkasse und die Ärztekammer müssten die Lage erkennen,
forderte Kocica.

Auch Johanniter üben Kritik 

Am Freitag haben auch die Johanniter in einer Aussendung gewarnt, dass die zunehmende Durchführung von Kranktransporten durch Fahrdienste statt durch Rettungsorganisationen zu Engpässen führen könnte. Der
Rettungsdienst sieht die Versorgungssicherheit im Katastrophenfall
gefährdet.

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