Für Badegäste gibt es eine neue Art von Ärger: Heuer flogen erstmals Kameradrohnen über FKK- und Sonnenbadbereiche und filmten die Besucher.
Für Badegäste bahnt sich eine neue Art von Ärger an: Erstmals gab es heuer dokumentierte Kameradrohnenflüge über Wiener Bäder – und zwar speziell über FKK- oder Sonnenbadebereiche, in denen Besucherinnen gerne oben ohne liegen. Ein Vorfall ereignete sich über dem FKK-Bereich im Freibad Gänsehäufel. „Als die Drohne weggesteuert wurde, krachte sie gegen einen Baum. Dann sind die Besitzer (junge Erwachsene, Anm.) noch mit dem Tretboot dahergekommen und wollten die Drohne zurückhaben“, erzählt Bäder-Sprecher Kotinsky. Die Besitzer wurden angezeigt.
Auch im Krapfenwaldlbad wurden drei Drohnenflüge (vermutlich vom gleichen Besitzer) über dem Sonnenbadebereich vermerkt. „Die haben wir nicht erwischt“, so Kotinsky. Drohnen würden zunehmend zu einem Problem. Die Badegäste seien verständlicherweise in Aufruhr, wenn sie fotografiert würden. Die Wiener Bäder könnten wiederum schwer gegen die Fluggeräte vorgehen. „Wir prüfen, was wir überhaupt tun können.“ Es gebe Fangnetze, die entweder mit Abfangdrohnen oder mit einer Pistole hinaufgeschossen würden. Aber deren Anschaffung koste mehrere Tausend Euro und es bedürfe großer Treffsicherheit. Störsender seien auch eine (teure) Möglichkeit, aber dann würden die Drohnen vom Himmel fallen – und das sei gefährlich.
Auf einen Blick
Belästigung. Neuer Ärger bahnt sich an: Erstmals wurden heuer Kameradrohnen, die FKK-Anhänger filmten, über Wiener Bädern gesichtet. Die Stadt Wien überlegt nun, wie sie mit dem Problem umgehen soll.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2017)