Von Mumien und alten Drogen

Reinhold Gabriel im Drogistenmuseum in der Währinger Str. 14 (geöffnet jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat, 14–17 Uhr).
Reinhold Gabriel im Drogistenmuseum in der Währinger Str. 14 (geöffnet jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat, 14–17 Uhr). (c) Stanislav Jenis
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Von Wiens letzten Drogisten, wie sie (unter anderem) dank Motten und Wanzen überleben – und wie sie 125 Jahre Wiener Drogistenmuseum mit kuriosen Raritäten feiern.

Wien. Es gibt Arzneien, da dreht sich einem ja eher der Magen um, als dass man sich irgendeine Heilung versprechen würde. Bei der Vorstellung, eine alte ägyptische Mumien (wenn auch in Pulverform) zu verspeisen, zum Beispiel.

Reinhold Gabriel lächelt, man möchte meinen, er freut sich fast am Schaudern, am Ekel und am Staunen, wenn er, pensionierter Drogist und Experte für tibetische Medizin, durch die Ausstellung des Drogistenmuseums führt: Ein ägyptischer Mumienkopf, daneben ein mumifizierter Oberarm, daraus wurde Mumienpulver gewonnen. Ihm wurde heilsame Wunderwirkung nachgesagt, als Jungbrunnen soll es gegolten haben. Wie es gewirkt haben soll, weiß man nicht mehr so genau. Bis 1927 war Mumienpulver, Mumia Vera, als Arznei zugelassen, auch wenn es ab dem 17. Jahrhundert nicht mehr von Menschen, sondern von mumifizierten Katzen stammte.

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