Ab heute, Mittwoch, werden in Wien fünf der acht Langlaufloipen gespurt – was nur alle paar Jahre vorkommt. Auch die Dollwiese ist für Skianfänger und Rodler geöffnet.
Wien. Es ist – mangels ausreichender Schneelage – so selten möglich, dass es für viele Wiener fast exotisch klingt: Langlaufen in Wien. Dank des Schneefalls wird Langlaufen nun ab dem heutigen Mittwoch möglich sein: Fünf der acht Langlaufloipen werden nun gespurt, sagt Harald Lang, Sprecher des Wiener Sportamts (MA51). Nur auf der Donauinsel, auf der es zwei Loipen gibt und in der Prater Hauptallee ist die Schneedecke noch zu dünn.
Benutzbar sind in Lauf des heutigen Mittwochs die Langlaufloipe auf dem Cobenzl, jene auf den Steinhofgründen und am Wienerberg, der vier Kilometer Rundkurs im Schwarzenbergpark sowie die Langlaufstrecke rund um den Pappelteich im 23. Bezirk.
Die Chancen, dass die Langlaufloipen auch länger benutzt werden können, sind so gut wie lange nicht mehr: Stehen im Osten des Landes doch „die kältesten Tage dieses Winters ins Haus“, wie Ubimet-Meteorologe Josef Lukas sagt. Bis Freitag, vielleicht auch darüber hinaus, sagen die Wettermodelle immer wieder Schneefall voraus. Und ab spätestens Sonntag wird es klirrend kalt: Temperaturen über Null sind dann nicht zu erwarten.
Für Wiener mit Langlaufambitionen sind das gute Nachrichten, denn „in den vergangenen Jahren gab es fast nie genug Schnee“, sagt Lang vom Sportamt. Und wenn doch, „hatte es schnell wieder Plusgrade und die Langlaufloipen waren nach drei Stunden weg. Aber im Moment sieht es so aus, als ob es länger kalt bleiben wird.“
Begonnen wird mit dem Spuren vermutlich am Cobenzl, wo ein Rundkurs mit rund vier Kilometern Länge (und steilem Anstieg) gespurt wird. Ehe man zum Langlaufen aufbricht, sollte man daher beim Tonbanddienst des Sportamts anrufen (01/979 00 25 204), der darüber informiert, welche Loipen in Betrieb sind. Das Langlaufen ist kostenlos, einen Verleih der Ausrüstung gibt es aber nicht.
Rodeln am Hügel und auf der Straße
Die wachsende Schneedecke in der Stadt wird aber auch das Rodeln möglich machen. Das Sportamt öffnet mit dem heutigen Mittwoch auch die Dollwiese in Hietzing (Ghelengasse 44), auf der Kinder auch kostenlos Skifahren können: Ein Zauberteppich (eine Art Förderband) bringt Skifahrer und Rodler – wochentags ab 12 Uhr, am Wochenende ab 10 Uhr – den Hang hinauf. Skigefahren wird – allerdings auf Plastikmatten – schon länger auf dem unteren Teil der Hohen–Wand-Wiese. Ob der Neuschnee ausreicht, um die ganze Piste in Betrieb zu nehmen ist laut Sportamt aber unwahrscheinlich.
Gerodelt, wenn auch auf eher kleinen Hängen, kann auch in zahlreichen Parks, sobald genügend Schnee liegt. Beliebt ist die Jesuitenwiese im Prater, wo bei entsprechender Schneelage auch abends die Flutlichtanlage angeschaltet wird. Weiters gibt es unter anderem auf dem Roten Berg, dem Pötzleinsdorfer Schlosspark oder im Kurpark Oberlaa kleine Rodelhänge. In Neubau steht die Rodelstraße am St.Ulrichs-Platz bereit: Sobald genug Schnee liegt, kann hier jeder rodeln. Die Rodelstraße in Meidling (Schwenkgasse) ist vorerst nicht in Betrieb: Sollte eine Schneedecke von zehn Zentimetern zusammen kommen, richtet der Bezirk Halteverbotszonen ein und die MA48 räumt den Schnee nicht mehr. Ob sich das in dieser Woche ausgehen wird, ist aber unklar.
Apropos MA48: Anlässlich der unerwarteten Wintersportmöglichkeiten in Wien hat die MA48 in ihrem Tandlermarkt (5., Siebenbrunnenfeldgasse 3) ab heute gebrauchte Winterkleidung zum halben Preis. Auch Ski und Rodeln gibt es vergünstigt.