Immodeals: Die guten (?) Geschäfte der Stadt Wien

Der Genochmarkt beim gleichnamigen Genochplatz im 22. Bezirk.
Der Genochmarkt beim gleichnamigen Genochplatz im 22. Bezirk.Weiser / Die Presse
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In einem Sondergemeinderat werden am Mittwoch Verkäufe Wiens unter die Lupe genommen. Zum Beispiel: der Verkauf des ehemaligen Genochmarktes.

Wien. Hinter dem Maschendrahtzaun wuchern wild Sträucher, und wer genau hinsieht, erkennt noch die Abdrücke der Stände. Hier war, bald zehn Jahre ist es her, der Genochmarkt, aber jetzt ist hier schon ziemlich lang: eher nichts. „Schandfleck“ nennt die Bezirkszeitung das Areal beim Genochplatz im 22. Bezirk.

Aber nicht die Optik beschäftigt im Sondergemeinderat am Mittwoch die Neos, sondern die Verkaufsgeschichte des circa 1500 m2 großen Grundstücks: Im April 2010 wurde der ehemalige Markt von der Stadt Wien um 261.400 Euro an die Wien-Holding verkauft. Diese hatte bereits begonnen, das riesige Gelände auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu entwickeln (Wohnungen, Büros, das neue Rechenzentrum der Stadt etc.), und machte nun eine Kaufoption auf den Exmarkt geltend.

Allerdings wechselte das Grundstück bereits am selben Tag den Besitzer. Käufer war die Prix Hotel AG (die u. a. Lenas Donau Hotel, aber auch ein Stundenhotel betreibt). Ein Hotel passe gut ins Konzept, fand man bei der Holding. Der Kaufpreis betrug nun 350.000 Euro – und lag damit über dem Verkehrswertgutachten, das Basis des ersten Verkaufs war und, wie die Holding betont, von einem renommierten Unternehmen erstellt worden sei.

Bescheidener Holding-Gewinn

Die Holding strich also einen Gewinn ein. Dieser nimmt sich allerdings im Vergleich zum Geschäft nur zwei Jahre später bescheiden aus. Im Juli 2012 verkaufte die Prix Hotel AG den Grund um inzwischen 1,4 Millionen Euro (plus Pfandrecht von 500.000 Euro) an die Premium Genochplatz gegenüber ON 3 GmbH & Co KG, die zur Premium Gruppe – einem großen Immobilienentwickler – gehört.

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