Maskentäter nach Bankraub in Wiener Innenstadt auf der Flucht

LPD Wien
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Nach dem Überfall auf eine Bankfiliale am Kärntner Ring startete eine Großfahndung. Der angeschossene Wachmann ist außer Lebensgefahr.

Donnerstagfrüh. Er dringt noch vor acht Uhr, noch vor der Öffnung der Deniz-Bank, in das Institut ein. Er nutzt das Ein- und Ausgehen des Reinigungspersonals, um ins Innere zu gelangen. Und fordert von den drei Angestellten Geld. Dieses packt er in ein eigens mitgebrachtes knallgrünes Ökosackerl und flieht. Auf der Flucht verletzt er einen Security-Mitarbeiter der Bank schwer.

Der Reihe nach: Tatort des Überfalls war die Deniz-Bank-Filiale am Kärntner Ring 14, also eine Adresse mitten in der Wiener Innenstadt. Beim Überfall richtete der Täter, ein etwa 30-jähriger Mann, eine Pistole auf die Angestellten. Er forderte Bargeld. Dabei sprach er Deutsch. Möglicherweise sprach er Wiener Dialekt. Das erzählten später die Angestellten der Polizei. Wirklich bestätigen konnten sie es aber nicht. Der Mann dürfte eine Latexmaske getragen haben. Dies lässt sich aus Bildern der Überwachungskamera schließen. „Vermutlich mit Latexmaske maskiert“, teilte die Polizei mit.

Polizisten am Vormittag am Tatort
Polizisten am Vormittag am TatortAPA/GEORG HOCHMUTH

Jedenfalls floh der Täter mit dem Fahrrad. Laut Polizei versuchte ein 30-jähriger Security-Mann, den davonradelnden Mann an der Flucht zu hindern. Es sei dabei, so teilte die Polizei mit, „zu einem Handgemenge gekommen“. Der Täter zog erneut seine Pistole und feuerte. Der Wachmann wurde am Oberschenkel getroffen.

Der Räuber fuhr Richtung Künstlerhaus davon. Laut „Presse“-Quellen, die sich auf die Bilder von Überwachungskameras beziehen, sei es aber fraglich, ob es tatsächlich ein Handgemenge gegeben hat. Der Täter habe gefeuert, weil er den Wachmann gesehen habe und weil er diesen außer Gefecht setzen wollte, hieß es.

Am Donnerstagnachmittag veröffentlichte die Polizei Fahndungsbilder
Am Donnerstagnachmittag veröffentlichte die Polizei FahndungsbilderLPD Wien

Auffällige Kopfbedeckung

Wie auch immer: Der Wachmann wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Er ist außer Lebensgefahr. Und der Täter war zuletzt noch auf der Flucht.

Möglicherweise hilft seine Aufmachung dabei, ihn auszuforschen: Er trug einen dunklen Mantel, ein dunkles Halstuch, ein blau-graues Hemd, über dem Hemd einen schwarzen Gurt in der Mitte des Oberkörpers. Und auf dem Kopf trug er eine auffällige weiß-schwarz-graue Lapplandmütze. Hinweise erbittet die Polizei unter der Telefonnummer (01) 31310 33 8000. Und: 2000 Euro Belohnung für Hinweise zur Ergreifung des Täters wurden ausgelobt.

Laut Kriminalstatistik (siehe Grafik) ist zuletzt die Zahl der Banküberfälle kontinuierlich gesunken. Das hat folgende Gründe: Die Sicherungsmaßnahmen in den Banken wurden verbessert. Die Banken „lagern“ nur noch relativ wenig Bargeld im Kunden-/Kassen-Bereich (hohe Bargeldsummen wären auch nicht von den Versicherungen gedeckt). Und: Die Aufklärungsquote liegt zwischen 60 und 70 Prozent. Kurzum: Ein Banküberfall lohnt sich für die Täter nicht mehr.

Die Presse Grafik

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