Nach Unfall mit fahrerlosem Bus: Wiener Linien halten an Projekt fest

Die Presse/Fabry
  • Drucken

Die Fahrzeugdaten wurden dem französischen Hersteller Navya übermittelt, der nun Verbesserungsvorschläge liefern soll. Wann die Busse wieder fahren sollen, ist noch nicht klar.

Nach dem Unfall mit einem fahrerlosen Bus der Wiener Linien, bei dem am Donnerstag eine 30-jährige Frau leicht verletzt wurde, ist nun die Suche nach den Ursachen angelaufen. Die Fahrzeugdaten seien inzwischen dem französischen Hersteller Navya übermittelt worden. Wann der vorerst gestoppte Fahrgastbetrieb wieder aufgenommen wird, ist offen.

Die Daten würden jetzt von Navya-Mitarbeitern ausgelesen und analysiert. "Wir erwarten uns so schnell wie möglich Ergebnisse und Verbesserungsvorschläge, dass so etwas nicht mehr passieren kann", so die Wiener-Linien-Sprecherin. Zeitdruck wolle man aber nicht ausüben, denn es nütze ja nichts, wenn rasch gelieferte Resultate später eventuell wieder revidiert werden müssten.

Der Zwischenfall hatte sich am Donnerstagvormittag auf der Ilse-Arlt-Straße in der Donaustadt ereignet. Die Frau, die laut Augenzeugen mit Kopfhörern unterwegs war und auf ihr Handy geschaut hatte, war seitlich in einen selbstfahrenden Bus gelaufen. Sie erlitt Abschürfungen. Die Wiener Linien teilten daraufhin mit, den Fahrgastbetrieb mit den Elektrobussen ohne Chauffeur bis auf weiteres zu stoppen.

Wann die beiden Busse, die seit Juni rund um die U2-Station Seestadt mit Passagieren unterwegs sind, wieder fahren werden, lasse sich derzeit nicht seriös abschätzen, sagte die Sprecherin. Man halte aber jedenfalls am Projekt fest, denn die Busse würden von den Kunden sehr gut angenommen. Denkbar sei aber, dass - sobald eventuelle Nachjustierungen bei den Gefährten erfolgt sind - die fahrerlosen Busse eine Zeit lang probeweise wieder ohne Fahrgäste unterwegs sein werden. Aber auch das sei noch nicht entschieden.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wien

Wiener Linien stoppen vorerst fahrerlose Busse nach Unfall

Eine Frau lief seitlich gegen einen selbstfahrenden Bus und erlitt leichte Abschürfungen. Bis der Vorfall geprüft ist, bleiben die Busse in der Garage.
Weil der selbstfahrende Bus nur mit Ausnahmegenehmigung in Aspern unterwegs ist, hat er ein blaues Probekennzeichen.
Wien

Fahrerlos in der Seestadt

Ein Jahr soll der selbstfahrende Bus in der Seestadt Aspern Passagiere befördern. Dabei muss das System allerdings viel lernen – wirklich zuverlässig funktioniert es noch nicht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.