Gläubiger kündigen Klage wegen Konkursverschleppung an. Laut vorläufigem Status der Gläubigerschützer hat Kneissl außer der Marke kein Vermögen, sie ist aber an eine Bank verpfändet.
Wien/Red./Cim. Der Kneissl-Konkurs (insolvent sind die „Kneissl Holding“, „Kneissl Tirol“ und „Kneissl Star Lounge“) droht ein Kriminalfall zu werden. „Wir werden bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck eine Sachverhaltsdarstellung gegen Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer und andere einbringen“, sagt Thomas Lang der „Presse“. Lang ist bei der Modedesignerin Susan Strasser beteiligt, der Kneissl 158.000 Euro schuldet. Es geht um „grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen, Konkursverschleppung und betrügerische Krida“.
Laut vorläufigem Status der Gläubigerschützer hat Kneissl außer der Marke kein Vermögen – sie ist aber an eine Bank verpfändet. Die Schulden werden auf mehr als 20 Millionen Euro geschätzt.
In der Skiindustrie ist man nicht überrascht. Branchensprecher Wolfgang Mayrhofer glaubt, Al Jaber habe gesehen, dass Kneissl nicht zu retten sei. „Die Fehler wurden schon vor 30 Jahren gemacht.“ Fischer-Geschäftsführer Franz Föttinger kann sich vorstellen, dass die Marke überlebt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2011)