Prostitution: Frage der Erlaubniszonen weiter offen

Symbolbild: Prostitution
Symbolbild: Prostitution(c) APA
  • Drucken

Die Stadt Wien sieht derzeit kein Problem. Unklar sei aber, wie viele Straßenprostituierte es gibt, wenn es im Freien wärmer wird.

Die Stadt Wien sondiert gerade ihr weiteres Vorgehen in Sachen Erlaubniszonen für Prostitution: Derzeit werde an "vorsorglichen Lösungen" gearbeitet, erklärte eine Sprecherin der zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) am Freitag. Man könne nämlich noch nicht abschätzen, in welche Richtung sich die Zahl der Straßenprostituierten bewegen werde, wenn es im Freien wärmer werde. Es sei noch daher auch noch offen, ob überhaupt Erlaubniszonen gebraucht werden: "Im Moment haben wir kein Problem." Es gebe genug Platz für die Frauen.

Die Steuerungsgruppe arbeite derzeit daran, um auf verschiedene Situationen vorbereitet zu sein. Unter anderem werde über Plätze diskutiert, wo Straßenprostitution stattfinden könne, hieß es. Die Stadträtin stellte in der Fragestunde am Freitag im Landtag jedenfalls klar: "Wir werden Plätze brauchen." Ob die bereits vom Gesetz her erlaubten Areale dafür ausreichen werden oder ob es Erlaubniszonen braucht, sei noch offen, präzisierte die Sprecherin. Denn seit der Einführung des neuen Gesetzes habe sich die Straßenprostitution halbiert und sich Richtung Indoor-Bereiche verlagert. Auch der Frauenhandel sei durch das neue Gesetz zurückgegangen, wurde betont.

"Mit Bezirken weiterreden"

Derzeit laufen bei der Bundespolizeidirektion Wien drei Verfahren zur Schaffung von Erlaubniszonen: Diese befinden sich am Neubaugürtel, am Sechshauser Gürtel und am Josef-Holaubek-Platz. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen, betonte Frauenberger, deswegen werde sie dazu keine Details bekanntgeben. Beim Standort am Sechshauser Gürtel gibt es aus verkehrstechnischen Gründen und bei jenem am Neubaugürtel wegen eines Mädchenspielplatzes Bedenken. "Was wir aber tun werden ist, dass wir mit diesen Bezirken weiterreden", kündigte sie an. Die Erlaubniszonen müssten nicht am Gürtel sein, versicherte sie.

Die Stadt müsse durchforstet werden, welche Gebiete den Kriterien von Erlaubniszonen entsprechen würden, unterstrich Frauenberger. Einmal mehr verteidigte sie in der Fragestunde das in der Vergangenheit von der Rathausopposition kritisierte Prostitutionsgesetz, das mit 1. November in Kraft getreten ist: "Ja, das Gesetz wirkt. Ja, die Straßenprostitution ist massiv zurück gegangen." Sie betonte aber auch, dass sich die rot-grüne Koalition gegen ein Verbot der Straßenprosituation ausgesprochen habe: "Es wird in dieser Stadt Straßenprostitution geben."

Prater "ein belastetes Gebiet"

Auch auf die Straßenprostitution beim Aufhof kam die Stadträtin zu sprechen. Die Stadt hat - neben dem Prater - für dieses Areal eine Empfehlung ausgesprochen, diese aber zurückgenommen. Grund dafür war, dass die Sicherheit der Frauen dort nicht gewährleistet ist. Frauenberger betonte nun aber auch, dass die Prostitution zulässig gewesen sei und noch immer zulässig sei. Aktuell würden dort zwei bis maximal fünf Frauen pro Nacht stehen. Zum Prater meinte sie, dass dieser jetzt schon ein belastetes Gebiet sei: "Wenn wir jetzt dort mit dem Platz auskommen, dann werden wir im Sommer nicht mehr damit auskommen."

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.