Semmelweis-Klinik: Wien verkauft Teil des Areals

Die Semmelweis-Klinik in Wien
Die Semmelweis-Klinik in Wien(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Das Geld für das private Musikgymnasium auf dem Semmelweis-Areal stammt großteils aus Asien. Das Gelände soll auch künftig frei zugänglich bleiben.

Ab Herbst wird die Semmelweis-Klinik in Wien-Währing, die bis 2016 ins Krankenhaus Nord übersiedelt,  ein internationales privates Musikgymnasium beherbergen ("Die Presse" berichtete). Jährlich sollen zwischen 80 und 100 Jugendliche aufgenommen werden. Das Schulgeld pro Jahr wird 15.000 Euro betragen. Wer seinen Nachwuchs im Internat unterbringen möchte, zahlt noch einmal 15.000 Euro. Finanziert wird das Projekt großteils von einem neuseeländischen Investor mit Wohnsitz in Singapur, teilte der künftige Direktor der "Amadeus Vienna", Jürgen Kremb, am Dienstag in der Bürgermeister-Pressekonferenz mit.

Für das Gymnasium wird der Pavillon 3 der Semmelweis-Klinik adaptiert. Zu diesem Zweck verkauft die Stadt die dafür benötigten Flächen an einen Immobilienentwickler, der das Gebäude dann der Schule weitervermietet.

Wie viel die Stadt aus dem Verkauf lukriert, konnte Bürgermeister Michael Häupl (S) noch nicht sagen. Es werde noch verhandelt. Er sei jedenfalls stolz und glücklich über die "Kooperation mit einem Kontinent, der über eine große kulturhistorische Bedeutung verfügt", versicherte er. "Amadeus Vienna" plant bereits die Expansion auf zwei weitere Pavillons, darüber gebe es bereits Gespräche.

Neue Erholungszonen

Das Gelände werde auch künftig frei zugänglich bleiben, teilte Planungsstadträtin Maria Vassilakou (G) mit. Dies sei vertraglich vereinbart. Außerdem soll am nordwestlichen Teil des Areals, der derzeit teils noch umzäunt ist und mit der Privatschule nichts zu tun hat, neue Erholungszonen geschaffen werden. Die Bürger würden in die Gestaltung eingebunden, versprach die Ressortchefin. 

Die Schule wird als Internat geführt, in dem ein Gutteil der möglichst internationalen Kinder wohnen soll. Als Unterrichtssprache ist Englisch vorgesehen, dazu soll ein "umfassendes Sprachpaket" in Deutsch und Chinesisch angeboten werden, wurde angekündigt. Während am Vormittag herkömmlicher Lehrstoff vermittelt wird, steht der Nachmittag ganz im Zeichen der musikalischen Ausbildung. Absolventen erwerben ein International Baccalaureate.

(APA)

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