Wien-Leopoldstadt will Straßenprostitution einschränken

Symbolbild Straßenprostitution.
Symbolbild Straßenprostitution.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Straßenprostitution rund um den Prater soll untertags verboten werden. In den erlaubten Zone kommt es bereits jetzt zu einer Überlastung.

"Es ist ein großes Problem", meinte der Leopoldstädter Bezirksvorsteher Gerhard Kubik (S): "Die Damen scheuen sich auch nicht davor, Männer, die in Kinderbegleitung sind, anzusprechen" Mit den Damen sind die Sexarbeiterinnen gemeint, die in der Messestraße beim Wiener Prater ihre Dienste anbieten. Dies sollen sie künftig nicht mehr rund um die Uhr machen können. Die Straßenprostitution im zweiten Wiener Gemeindebezirk soll nämlich zeitlich beschränkt werden. Eine entsprechende Regelung sei in Ausabreitung und soll noch "vor dem Sommer verordnet werden", kündigte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag gegenüber der APA an.

Die Messestraße ist auch der direkte Zugang von der U-Bahn in den Prater. Eine zeitliche Einschränkung sei notwendig, damit jene, die in den Prater gehen wollen, dies auch in Ruhe tun können, so Kubik. Das Bezirksparlament beschloss daher einen Antrag, in dem die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger (S) ersucht wurde, die verantwortlichen Behörden zu beauftragen, eine zeitliche Beschränkung für jene Gebiete in der Leopoldstadt zu erlassen, in denen die Prostitution erlaubt ist. Konkret soll das Gewerbe dort zwischen 6 und 22 Uhr verboten werden, fordert der Bezirk.

Das Prostitutionsgesetz verbietet seit November 2011 die Straßenprostitution in Wohngebieten. Damals wurden Teile des Praters und des Auhofs als jene Orte empfohlen, wo die Frauen legal ihrem Geschäft nachgehen können, da diese nicht als Wohngebiet gewidmet sind. Die Empfehlung für den Auhof wurde aus Sicherheitsgründen später wieder zurück genommen.

Überlastung in der Leopoldstadt 

Bezirksvorsteher Kubik verwies darauf, dass es in den anderen Bezirken noch keine Erlaubniszonen gebe, wo die Prostitution legal ausgeübt werden dürfe. Daher komme es in den erlaubten Zonen in der Leopoldstadt zu einer Überlastung, beklagte er. Derzeit stehen die Damen neben der Messestraße auch in der Perspektiv- und der Südportalstraße. Seine Forderung: "Es muss schon auch Angebote in anderen Teilen Wiens geben."

Geplant war zunächst auch, drei Ausnahmeregelungen in Wohngebieten, sogenannte Erlaubniszonen, einzurichten - am Sechshauser Gürtel, am Neubaugürtel sowie am Josef-Holaubek-Platz nahe der Wirtschaftsuniversität. Laut Polizei laufen diesbezüglichen Verfahren noch: "Da gibt es noch immer politische Diskussionen - mit den jeweiligen Bezirken, mit der Stadt, mit NGOs usw. Das ist ein Meinungsbildungsprozess, der noch nicht abgeschlossen ist." Die Bezirke haben die drei Standorte bereits abgelehnt.

Weitere Erlaubniszonen seien derzeit nicht angedacht, so der Polizeisprecher: "Nein, da haben wir an und für sich nichts konkretes." Das derzeitige Platzangebot würde ausreichen - nur brauche es entsprechende Rahmenbedingungen verwies er auf den Prater.












(APA)

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