Nach Feuer auf WU-Baustelle: Arbeiten gehen weiter

Nach dem Brand gehen die Arbeiten weiter.
Nach dem Brand gehen die Arbeiten weiter.Andreas Laux
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Nach dem Brand auf der Baustelle der neuen Wirtschaftsuniversität im zweiten Wiener Bezirk gehen die Arbeiten fast ungestört weiter.

Nach dem spektakulären Brand auf der Baustelle der neuen Wiener Wirtschaftsuniversität (WU) in der Leopoldstadt - die Rauchsäule war bis nach Niederösterreich zu sehen - gingen die Arbeiten am Freitag fast ungestört weiter. Nur der unmittelbare Bereich des Brandes ist laut Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) weiterhin gesperrt. Hier ermittelt ein Gutachter Brandursache sowie Schadenshöhe.

Das Feuer war auf dem Dach des in Bau befindlichen Gebäudes W2 Ecke Messestraße/Südportalstraße vermutlich bei Flämmarbeiten ausgebrochen. Dämmmaterial, extrudiertes Polysterol, geriet in Brand. "Das brennt wie Öl", erklärte Ernst Eichinger, Sprecher der Bundesimmobiliengesellschaft, die massive Rauchentwicklung. Laut Feuerwehr wurden das fünfte und sechste Obergeschoß vom Feuer erfasst.

Um 16.47 Uhr wurde den Einsatzkräften der Brand gemeldet. Die Feuerwehr war im Großeinsatz und stand mit etwa 70 Mann im Dienst. Die rund 100 Arbeiter, die sich beim Ausbruch des Brandes auf dem Dach und in den oberen Stockwerken befunden haben, konnten sich selbst in Sicherheit bringen. Bei einem 44-jährigen Bauarbeiter besteht Verdacht auf Rauchgasvergiftung. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

Nach einer Stunde "Brand aus"

Die Einsatzkräfte riefen zunächst Alarmstufe 2 aus, auch die Wiener Rettung war an Ort und Stelle. Die Polizei riegelte die Umgebung ab, da nicht bekannt war, ob sich Gasflaschen in der Nähe des Brandes befinden. Die Perspektivstraße, Südportalstraße und die Messestraße waren für den Verkehr gesperrt. Zwei- bis dreihundert Schaulustige verfolgten den Löscheinsatz. "15 Fahrzeuge, darunter auch ein Großtanklöschfahrzeug, waren im Einsatz", erläuterte Viktoria Zechmeister von der Wiener Feuerwehr. Bereits um 17.49 Uhr wurde "Brand aus" gemeldet.

Im Oktober 2009 erfolgte der Spatenstich für den neuen WU-Campus. Er erstreckt sich auf rund 100.000 Quadratmetern. Ab dem Wintersemester 2013 sollen dort sechs Gebäudekomplexe, geplant von internationalen Architekten wie Zaha Hadid und Peter Cook, Platz für 27.000 Studenten bieten. Laut WU ist es das größte universitäre Bauprojekt in Europa. Die Gesamtkosten betragen 490 Millionen Euro zuzüglich 46 Millionen Euro Einrichtungskosten.

Alarmstufen

Alarmstufe 1: Kleinbrand (Auto, Mülltonne; Rauchentwicklung)

Alarmstufe 2: Mittelbrand (Zimmerbrand, mehrere oder ein großes Fahrzeug, kleiner Waldbrand)

Alarmstufe 3: Großbrand (Tanklaster, Großobjekt, Industrie, Bauernhof, großer Waldbrand)

Insgesamt gibt es sieben Alarmstufen, bei der höchsten handelt es sich um einen Gefahrgut-Unfall.

(APA/Red.)

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