Griechenland: Vorsprung von Syriza schmilzt

(c) APA/EPA/YANNIS KOLESIDIS (YANNIS KOLESIDIS)
  • Drucken

Die geplante Parlamentswahl in Griechenland könnte zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen werden. Das Linksbündnis liegt noch drei Prozentpunkte vorn.

Wien/Athen. Bei der am 25. Jänner geplanten Parlamentswahl in Griechenland könnte es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den regierenden Konservativen von Ministerpräsident Antonis Samaras und seinem Herausforderer Alexis Tsipras vom linken Syriza-Bündnis kommen. In einer am Dienstag veröffentlichten Meinungsumfrage im Auftrag des Senders Alpha TV kam Syriza noch auf 28,1 Prozent, während die Samaras-Partei Nea Dimokratia bei 25,1 Prozent landete. Die derzeit mit den Konservativen regierenden Sozialisten erreichten 4,6 Prozent.

Bei einer in der Vorwoche veröffentlichten Umfrage hatte der Vorsprung der Linken gegenüber den Konservativen noch bei 3,6 Prozentpunkten gelegen. Die aktuelle Telefonbefragung wurde kurz vor der Neuwahlentscheidung im Parlament erhoben. Darin sprachen sich 58,6 Prozent der Befragten gegen vorgezogene Wahlen aus. Diese wurden aber nötig, weil im Parlament am Montag auch im dritten Anlauf keine Mehrheit für einen neuen Präsidenten zustande kam.

Samaras: Schicksalswahl

Ein Drittel der Befragten würde eine von den Konservativen geführte Koalitionsregierung vorziehen. Weniger als ein Viertel, 23,7 Prozent, sprachen sich für ein von Syriza geführtes Regierungsbündnis aus. Die Linkspartei will das von den internationalen Gläubigern auferlegte Sparprogramm aufkündigen. Samaras erklärte die anstehende Neuwahl am gestrigen Dienstag denn auch zur Schicksalsfrage für sein Land: „Dieser Kampf wird entscheiden, ob Griechenland in Europa bleibt“, sagte er. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Griechenland: Der Tragödie nächster Akt

Nach der gescheiterten Wahl des Staatspräsidenten finden am 25. Jänner Neuwahlen statt. Gewinnt die linke Syriza, ist der Verbleib in der Eurozone ungewiss. Der IWF setzt vorerst Zahlungen aus.
Leitartikel

Griechenland: Nur ein Akt im europäischen Schuldendrama

Anstatt Staatshaushalte zu sanieren und wettbewerbsfähiger zu werden, schlug Europa den anderen Weg ein. Griechenland ist wie immer einen Schritt voraus.
Außenpolitik

Tsipras als Symbolfigur des griechischen Widerstands

Der 40-jährige Syriza-Chef Alexis Tsipras ist kein typischer Politiker – und deshalb beim Volk beliebt.
SYRIZA-Chef Alexis Tsipras will die Sparprogramme in Griechenland beenden.
Europa

Griechenland: Was will SYRIZA von Europa?

Seit Beginn der Eurokrise ist die linke SYRIZA in Griechenland auf Erfolgskurs. Ihre Forderungen: ein Schuldenschnitt und ein Ende der von der EU diktierten Sparpolitik.
Europa

EU-Skepsis: Juncker warnt vor Populismus

Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sieht die etablierten Parteien in der Pflicht, den Dialog mit den europäischen Bürgern zu suchen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.