Bundesbeamte im Schnitt mit 60,5 Jahren in Pension

Bundesbeamte Schnitt Jahren Pension
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Das Antrittsalter für den Ruhestand sinkt leicht. Die meisten Einsparungen an Posten weist das Personaljahrbuch des Bundes beim Verwaltungsdienst und beim Militär aus. Die Zahl der Beamten sinkt beständig.

Wien. Bundesbeamte gehen im Durchschnitt rund 2,4 Jahre später als Beschäftigte in der Privatwirtschaft in Pension. Mit 60,5 Jahren gingen die Beamten im Bundesdienst im vergangenen Jahr aber etwas früher in den Ruhestand als im Vergleichsjahr 2010 mit 60,6 Jahren. Gründe dafür dürften sein, dass in manchen Ministerien – beispielsweise im Verteidigungsressort – Personal abgebaut werden muss. Das passiert in vielen Fällen mit Pensionierungen. Außerdem nützt so mancher Bediensteter, der die Anspruchsvoraussetzungen für die Pension erfüllt, die Gelegenheit, bevor es 2014 zu Verschärfungen kommt.

Durchschnittsalter 45 Jahre

Insgesamt weist das neue, der „Presse“ vorliegende Personaljahrbuch des Bundes im Staatsdienst 132.357 Beschäftigte (umgerechnet in Vollzeitjobs) mit Ende 2011 aus. Damit ist der Personalstand gegenüber 2010 um knapp 500 gesunken. Mit dem Sparpaket im heurigen Frühjahr wurde ein weitreichender Aufnahmestopp im Bundesdienst beschlossen, mit dem der Sparkurs verstärkt wird.

Eine der Folgen ist, dass die aktiven Mitarbeiter im Bundesdienst immer älter werden: Im Jahr 2011 ist deren Durchschnittsalter bereits auf 45 Jahre gestiegen. Das sind um fast fünf Jahre mehr als noch 1995, damals lag das Durchschnittsalter der Aktiven bei 40,5 Jahren. Eines der Probleme: Im Schnitt verdienen ältere Bedienstete im Regelfall auch mehr, was wiederum höhere Kosten für den Bund zur Folge hat.

Der Anteil der Bediensteten, die 45 Jahre oder älter sind, ist im gleichen Zeitraum immerhin von 35 auf 55 Prozent gestiegen. Im Jahr 1995 waren die stärksten Jahrgänge im Bundesdienst 32 bis 34 Jahre alt. Inzwischen sind diese Mitarbeiter 48 bis 50 Jahre alt und laut neuem Personaljahrbuch immer noch zahlenmäßig die stärkste Gruppe.

Erstmals wurde die Entwicklung der Personalstände im aktuellen Jahrbuch genauer aufgelistet. Demnach ist der Verwaltungsdienst mit 45.907 Mitarbeitern der größte Sektor im Staatsdienst. Rund jeder dritte Bedienstete zählt dazu: Das Spektrum reicht von Sachbearbeitern und Personalentwicklern bis hin zum Vermessungs- oder Reinigungsdienst. Gegenüber 1999 ist die Zahl der Verwaltungsbediensteten um 15,2 Prozent zurückgegangen. Damit wurden umgerechnet rund 8200 Vollzeitjobs im Verwaltungsdienst eingespart.

Dahinter folgt ein Bereich, der wegen der geplanten Heeresreform bereits seit einiger Zeit im Mittelpunkt steht, das Personal im militärischen Dienst. Dieses wurde um 12,2 Prozent reduziert und zählt noch 14.392 Personen, das sind 10,9 Prozent des gesamten Bundespersonals.

Nur mehr rund 80.000 Beamte

Eine andere Entwicklung setzt sich beständig fort: Die Zahl der pragmatisierten Bediensteten, also der Beamten, ist kontinuierlich rückläufig. Erstmals wurde im Vorjahr mit 79.574 die Marke von 80.000 Beamten unterschritten. Auch dafür gibt es einen eindeutigen Grund, nämlich einen weitreichenden Stopp von Pragmatisierungen (ausgenommen ist etwa die Exekutive) in den vergangenen Jahren.

Das hat folgenden Effekt: Bei den Bundesbediensteten, die älter als 50 Jahre sind, beträgt der Anteil der Beamten noch 75,2 Prozent. Bei jenen unter 40 Jahren liegt er nur mehr bei knapp 41 Prozent.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2012)


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