Die Arabische Liga drängt in Kairo auf "einen Zeitplan für einen Machtwechsel" in Syrien. Doch wichtige Oppositionsgruppen boykottieren das Treffen. Assads Regime lässt indes Flugblätter abwerfen.
Die Konferenz der syrischen Opposition und der Arabischen Liga in Kairo hat mit einer Niederlage für die Ausrichter begonnen: Ranghohe Oppositionsgruppen, darunter die von Deserteuren gebildete Freie Syrische Armee, boykottierten das Treffen. Die syrischen Rebellen bleiben damit notorisch zerstritten.
Als Grund für ihr Fernbleiben gaben die Oppositionellen in einer Erklärung an, das zweitägige Treffen in der ägyptischen Hauptstadt verweigere den "Ansatz einer ausländischen Militärintervention zum Schutz der Bevölkerung". Außerdem werde bei dem mehrtägigen Treffen weder über die Einrichtung von Schutzzonen noch von humanitären Korridoren oder die Bewaffnung der Aufständischen geredet werden, hieß es weiter.
Arabische Liga fordert "konkreten Zeitplan"
Die Arabische Liga bezog zu Beginn des zweitägigen Treffens dann aber deutlicher denn je Stellung: "Ohne einen konkreten Zeitplan für ein Ende der Gewalt und einen Machtwechsel in Syrien sei kein Fortschritt zu erzielen", erklärte der Generalsekretär der Arabischen Liga Nabil Elaraby in einem dringlichen Aufruf an die Weltgemeinschaft.
Mehrfach erwähnte er Aktionen gemäß Kapitel VII der UNO-Charta, zu denen auch Militärinterventionen zum Schutz von Zivilisten gehören. Die mehr als 200 anwesenden Oppositionellen forderte Elaraby auf, sich auf eine gemeinsame Zukunftsvision zu einigen.
Propagandakrieg in Syrien
Die von Oppositionellen und Revolutionsbrigaden bedrängte syrische Führung hat unterdessen eine neue Waffe im Propagandakrieg entdeckt. Regimegegner berichteten, Hubschrauber hätten über zwei Hochburgen des Widerstandes in Daraa und Hama Flugblätter abgeworfen, auf denen die Kämpfer aufgefordert worden seien, ihre Waffen niederzulegen.
(APA/AFP/dpa)