Syrien: Propaganda, Krieg und eine Konferenz in Kairo

Syrien Propaganda Krieg eine
Syrien Propaganda Krieg eine1. Juli 2012: Feuer in Homs nach einem Bombardement (c) Reuters
  • Drucken

Die Arabische Liga drängt in Kairo auf "einen Zeitplan für einen Machtwechsel" in Syrien. Doch wichtige Oppositionsgruppen boykottieren das Treffen. Assads Regime lässt indes Flugblätter abwerfen.

Die Konferenz der syrischen Opposition und der Arabischen Liga in Kairo hat mit einer Niederlage für die Ausrichter begonnen: Ranghohe Oppositionsgruppen, darunter die von Deserteuren gebildete Freie Syrische Armee, boykottierten das Treffen. Die syrischen Rebellen bleiben damit notorisch zerstritten.

Als Grund für ihr Fernbleiben gaben die Oppositionellen in einer Erklärung an, das zweitägige Treffen in der ägyptischen Hauptstadt verweigere den "Ansatz einer ausländischen Militärintervention zum Schutz der Bevölkerung". Außerdem werde bei dem mehrtägigen Treffen weder über die Einrichtung von Schutzzonen noch von humanitären Korridoren oder die Bewaffnung der Aufständischen geredet werden, hieß es weiter.

Arabische Liga fordert "konkreten Zeitplan"

Die Arabische Liga bezog zu Beginn des zweitägigen Treffens dann aber deutlicher denn je Stellung: "Ohne einen konkreten Zeitplan für ein Ende der Gewalt und einen Machtwechsel in Syrien sei kein Fortschritt zu erzielen", erklärte der Generalsekretär der Arabischen Liga  Nabil Elaraby in einem dringlichen Aufruf an die Weltgemeinschaft.

Mehrfach erwähnte er Aktionen gemäß Kapitel VII der UNO-Charta, zu denen auch Militärinterventionen zum Schutz von Zivilisten gehören. Die mehr als 200 anwesenden Oppositionellen forderte Elaraby auf, sich auf eine gemeinsame Zukunftsvision zu einigen.

Propagandakrieg in Syrien

Die von Oppositionellen und Revolutionsbrigaden bedrängte syrische Führung hat unterdessen eine neue Waffe im Propagandakrieg entdeckt. Regimegegner berichteten, Hubschrauber hätten über zwei Hochburgen des Widerstandes in Daraa und Hama Flugblätter abgeworfen, auf denen die Kämpfer aufgefordert worden seien, ihre Waffen niederzulegen.

(APA/AFP/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Assad Volk steht hinter
Außenpolitik

Assad: "Das Volk steht hinter mir"

Syriens Präsident ortet Unterstützung bei seinem Volk: "Warum bin ich sonst noch da?" Den Feind sieht er im Westen. Dieser wolle "einen Bürgerkrieg vom Zaun brechen".
KampfjetAbschuss Russland stellt sich
Außenpolitik

Kampfjet-Abschuss: Türkei entdeckt Leichen der Piloten

Zwei Wochen nach dem Abschuss des Fliegers wurden nun im Mittelmeer die Leichen der Piloten lokalisiert.
Folterzentren Syrien aufgedeckt
Außenpolitik

"Folterzentren" in Syrien aufgedeckt

Human Rights Watch wirft dem syrischen Geheimdienst systematische Folter in 27 Gefängnissen vor. Auch Alte, Frauen und Kinder sollen misshandelt worden sein.
Außenpolitik

Oppositionelle finden auch in Kairo nicht zueinander

Die Arabische Liga bemüht sich vergebens darum, die untereinander zerstrittenen Assad-Gegner zu versöhnen.
Syrien Assad bedauert JetAbschuss
Außenpolitik

Syrien: Assad bedauert Jet-Abschuss zu "100 Prozent"

Der syrische Machthaber Bashar al-Assad verteidigt den Abschuss des türkischen Kampfjets. Rund 85 Soldaten haben indes das Land verlassen und in der Türkei um Schutz angesucht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.