Ghanas Präsident John Atta Mills gestorben

File photo shows Ghana's President John Evans Atta Mills speaking during a meeting with U.S. President Barack Obama in the Oval Office
File photo shows Ghana's President John Evans Atta Mills speaking during a meeting with U.S. President Barack Obama in the Oval OfficeREUTERS
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Der 68-Jährige stand seit 2009 an der Spitze des westafrikanischen Staates. Im Dezember wollte er zur Wiederwahl antreten.

Der ghanaische Präsident John Atta Mills ist plötzlich gestorben. Wie das Präsidialamt in Accra am Dienstag mitteilte, starb der 68-jährige Staatschef nur wenige Stunden nach der Feststellung einer Erkrankung im Krankenhaus von Accra. Eine Todesursache wurde nicht genannt. Mills, der in Großbritannien studierte, soll aber seit längerem an einer Krebserkrankung gelitten haben. Am Sonntag hätte der Politiker seinen 68. Geburtstag gefeiert.

"Wir teilen schweren Herzens den plötzlichen und frühzeitigen Tod des Präsidenten der Republik Ghana mit", hieß es in der offiziellen Erklärung. Atta Mills hatte sich kürzlich für einen Routine-Check seiner Gesundheit in den USA aufgehalten. Gemäß der Verfassung übernimmt Vize-Präsident John Dramani Mahama nun die Amtsgeschäfte des Staatschefs, wie auch ein Vertreter des Parlaments gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte.

Kandidat für weitere Präsidentschaft

Der studierte Jurist und Universitätsprofessor Atta Mills stand seit Jänner 2009 an der Spitze des westafrikanischen Landes. Er wurde noch vor einem Jahr von der Regierungspartei als Kandidat für die Präsidentschaftswahl im kommenden Dezember aufgestellt und wollte bei den Wahlen im Dezember wieder kandidieren. Von 1997 bis 2001 war er Vizepräsident unter dem damaligen Staatschef Jerry John Rawlings gewesen. Bevor er im Dezember 2008 bei den Wahlen äußerst knapp siegte, war er zweimal als Präsidentschaftskandidat bei Wahlen unterlegen.

Ghana war bei der Entkolonialisierung des afrikanischen Kontinents ein Vorreiter. Das Land wurde 1957 von Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen. Seither gilt Ghana, die ehemalige Goldküste, als Vorzeigeland in Sachen Demokratie. Seit kurzem fördert Ghana Erdöl aus dem Ölfeld Jubilee, das eine Kapazität von einer Milliarde Barrel haben soll. Im Jahr 2009 wählte US-Präsident Barack Obama Ghana für seinen ersten Besuch in Schwarzafrika aus. "Ghana (...) ist ein Vorbild für Afrika in der demokratischen Praxis", hatte Obama noch im März bei einem Besuch Mills' in Washington gesagt.

(APA/AFP/dpa/Reuters)

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