Laut "New York Times" kommt Teheran mithilfe Bagdads an Devisen. Deutsche Bank im Visier.
Washington/Teheran/Ag. Der Irak hilft dem Iran, die gegen ihn wegen seines Atomprogramms verhängten UN-Sanktionen zu umgehen, berichtete die „New York Times“ am Wochenende. Teheran komme durch komplexe Finanztransaktionen und Ölschmuggel an Devisen. Irakische Beamte seien involviert, mehrere davon mit engen Beziehungen zu Iraks Premier Nuri al-Maliki; dieser ist selbst ein Schiit und pflegt gute Beziehungen zum Iran.
US-Präsident Barack Obama hatte im Juli das Problem eingestanden, als er eine kleine irakische Bank von Geschäften mit den USA ausschloss, da sie trotz UN-Sanktionen millionenschwere Finanztransaktionen zugunsten iranischer Banken durchführte. Die „Elaf Islamic Bank“ betreibe die Geschäfte weiter, schreibt die „NYT“, so komme der Iran an Dollar zur Bezahlung von Importen. Zudem sollen iranische Organisationen über Strohmänner die Kontrolle über mindestens vier irakische Banken übernommen und so wieder Zugang zum globalen Finanzsystem hergestellt haben.
Unterdessen steht die Deutsche Bank wegen angeblicher Geschäfte mit dem Iran im Visier der USA. Laut „NYT“ seien die Untersuchungen in einem frühen Stadium, zudem seien die Transaktionen 2008 beendet worden, es gehe aber um Beträge bis in den Milliarden-Dollar-Bereich.
„Angriff Israels wäre sein Ende“
Irans geistliches Oberhaupt, Ayatollah Ali Khamenei, nannte Israel am Sonntag erneut einen „zionistischen Krebstumor in der islamischen Welt“. Präsident Mahmoud Ahmadinejad hatte am Freitag dasselbe gesagt und Kritik von UN-Chef Ban Ki-moon und EU-Außenbeauftragter Catherine Ashton geerntet. Amir Ali Hajizadeh, General der iranischen Revolutionsgarden, sagte, ein Angriff Israels auf den Iran würde das Ende des „künstlichen zionistischen Regimes“ bedeuten, da man massiv zurückschlagen würde.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.08.2012)