Afghanistan: Taliban attackieren Lager von Prinz Harry

Afghan protesters shout anti-U.S. slogans during a demonstration in Jalalabad province
Afghan protesters shout anti-U.S. slogans during a demonstration in Jalalabad provinceREUTERS
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Zwei US-Soldaten starben bei dem Angriff auf den Militärstützpunkt, fünf Soldaten wurden verletzt. Die Nummer drei der britischen Thronfolge blieb unversehrt.

Radikalislamische Taliban haben in der Nacht auf Samstag einen britischen Militärstützpunkt in der afghanischen Provinz Helmand angegriffen, in dem auch Prinz Harry seinen Dienst versieht. Dies teilte ein Sprecher der internationalen Afghanistan-Truppe ISAF in der Nacht auf Samstag in Kabul mit. "Nach unseren Informationen ist Prinz Harry, auch Kapitän Wales genannt, außer Gefahr", sagte der Sprecher. Zwei US-Soldaten starben bei dem Angriff, fünf weitere ISAF-Soldaten wurden verletzt.

Der Angriff auf das von mehreren Nationen gemeinsam genutzte Militärlager in der Provinz Helmand richtete sich gegen Camp Leatherneck, den amerikanischen Teil. Die Angreifer hätten Panzerfäusten, Granaten und leichte Waffen eingesetzt, meldete der US-Sender Fox News unter Berufung auf einen Sprecher der Schutztruppe ISAF. Gebäude, ein Hangar und mehrere Flugzeuge seien beschädigt worden.

Unklarheit über Ziel des Angriffs

Prinz Harry war einem Bericht der britischen Agentur PA zufolge am vergangenen Freitag in Camp Bastion, dem britischen Teil des Lagers, eingetroffen. Zum Zeitpunkt des Angriffs habe er sich zusammen mit anderen Mitgliedern seiner Apache-Kampfhubschrauber-Einheit in rund zwei Kilometer Entfernung aufgehalten.

Es war unklar, ob der Angriff Prinz Harry galt. Erst diese Woche hatten die Taliban damit gedroht, ihn zu töten. "Wir wollen ihn nicht entführen, sondern wir werden ihn töten", sagte Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid am Montag. Die Taliban hätten einen "bedeutenden Plan" ausgearbeitet, um Prinz Harry in der Unruheprovinz Helmand anzugreifen und umzubringen. "Wer immer in unserem Land kämpft, ist unser Feind, und wir werden alles tun, um ihn zu töten", sagte der Taliban-Sprecher.

In den vergangenen Tagen hatte es in zahlreichen muslimischen Ländern gewaltsame Proteste und Angriffe auf US-Ziele gegeben. Bei einem Anschlag auf das US-Konsulat im libyschen Benghazi kamen vier US-Amerikaner, darunter der Botschafter Washingtons in dem nordafrikanischen Land, Christopher Stevens, ums Leben. Anlass ist ein in den USA hergestellter islamfeindlicher Film.

(APA/Reuters/AFP)

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