Massenprotest gegen Putin in Moskau

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Die Opposition spricht von 100.000 Teilnehmern. Ein massives Aufgebot von 7000 Sicherheitskräften soll für Ordnung sorgen.

Mit einem Protestmarsch haben Zehntausende russische Regierungsgegner in Moskau gegen Kremlchef Wladimir Putin demonstriert. Einer der Oppositionsführer sprach am Samstag von bis zu 100.000 Teilnehmern, die Polizei hingegen von lediglich 11.000 Demonstranten.

Die zerstrittene Opposition formierte sich in Blöcken für den "Marsch der Millionen", zu dem die Behörden 25.000 Menschen zugelassen hatten. In lauten Sprechchören forderte die Menge immer wieder "Russland ohne Putin", wie ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur dpa berichtete.

Ein massives Aufgebot von 7000 Sicherheitskräften sollte während der ersten Großdemonstration seit drei Monaten für Ordnung sorgen. Über dem Protestmarsch kreiste ein Polizeihubschrauber. Erstmals beteiligte sich auch die Kommunistische Partei an den Protesten, für die im Stadtzentrum Straßen weiträumig gesperrt wurden.

Neben linken, rechten und liberalen Gruppen nahmen auch Schwule und Lesben teil. Anhänger der Punkband Pussy Riot demonstrierten mit bunten Luftballons für die Freilassung von drei inhaftierten Mitgliedern der Gruppe und anderer politischer Gefangener. An der Spitze der Kundgebung marschierten prominente Regierungsgegner wie Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow, der frühere Vizeregierungschef Boris Nemzow und der Blogger Alexej Nawalny.

In der Touristenmetropole St. Petersburg gingen ebenfalls zahlreiche Regierungsgegner auf die Straße. Auch in anderen Städten gab es Proteste, an denen sich nach Polizeiangaben jeweils einige Dutzend Menschen beteiligten. Festnahmen gab es zunächst nicht.

(APA/dpa)

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