Der umstrittene Linkspopulist ist bereits seit 14 Jahren an der Spitze der "Bolivarischen Republik Venezuela". Nun will er ein noch "besserer Präsident" für sein Volk sein.
Hugo Chavez hat sich mit seinem Sieg bei der Präsidentenwahl eine weitere Amtszeit bis 2019 gesichert. Er erreichte laut Wahlkommission 54,42 Prozent der Stimmen, sein Herausforderer Capilares Radonski erhielt 44,97 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag laut dem Sender "CNN" bei fast 81 Prozent. Via Twitter schrieb der Sozialist: "Danke, mein geliebtes Volk. Es lebe Venezuela!! Es lebe (der Freiheitsheld Simon) Bolivar."
Der Oppositionspolitiker Capriles räumte seine Niederlage ein und gratulierte Chavez zum Wahlsieg. "Ich übersende ihm meine Glückwünsche", sagte er vor seinen Anhängern. Er sei dennoch stolz, dass ihm so viele Wähler ihre Stimme gegeben hätten. "Ich respektiere den Willen des Volkes. Ich werde immer für Venezuela arbeiten. Die Venezolaner können auf mich zählen. Ich bin ein Demokrat", so Capriles nach der Wahl.
Chavez ist seit 1999 im Amt und darf nach einer Verfassungsänderung von 2009 unbegrenzt als Kandidat zur Wahl antreten. Während des Wahlkampfes hatte der 58-Jährige mehrmals gesagt, dass er mindestens bis 2030 im Amt bleiben wolle, um sein Sozialismus-Modell in Venezuela zu verankern. Dieses hat sich mit der Zeit zunehmend radikalisiert. Immer heftiger wurden seine Attacken gegen den "Imperialismus" der USA und politische Gegner. Einen Großteil der Wirtschaft ließ der selbst ernannte "Soldat des Volkes" verstaatlichen, das Land führt er im autokratischen Stil.
Die Wahlniederlage für Capriles ist eine schwere Schlappe für die Opposition, die sich diesmal, auch gestützt auf einige Umfragen, hohe Siegchancen ausgerechnet hatte. Der 40-Jährige propagierte eine Kombination aus freier Marktwirtschaft und Sozialpolitik.
Chavez will "noch besserer Präsident" sein
Chavez will nach seinem erneuten Sieg ein noch "besserer Präsident" für sein Volk sein. "Heute beginnt ein neuer Regierungszyklus, in dem wir verpflichtet sind, jeden Tag noch besser zu sein und mit noch mehr Effizienz auf die Bedürfnisse unseres Volkes zu reagieren", sagte der linksgerichtete Politiker in der Nacht auf Montag vom Balkon des Präsidentenpalastes aus.
Während Gegner von einer Diktatur des 58-Jährigen sprechen, ist Chavez bei der ärmeren Bevölkerung aufgrund seiner Sozial- und Bildungsreformen sowie der Verbesserung des Gesundheitssystems beliebt. Die finanziellen Mittel dafür stammen überwiegend aus den Einnahmen der staatlichen Ölindustrie. Der Ölexport stellt die Haupteinnahmequelle Venezuelas dar, größter Abnehmer sind die USA, die Chavez trotz anderslautender Drohungen in der Vergangenheit weiterhin beliefert.
(APA/Reuters/AFP)