USA bestreiten Atomgespräche mit Teheran

Washington sichert weitere Zusammenarbeit mit dem UNO-Sicherheitsrat zu.

Washington/Teheran/Ag. Die USA dementieren Berichte der „New York Times“, wonach es eine Übereinkunft mit dem Iran zu Zweiergesprächen über das Teheraner Atomprogramm nach der US-Wahl am 6.November gibt. „Es ist nicht wahr, dass sich die USA und der Iran auf direkte Gespräche oder irgendein anderes Treffen nach den Wahlen in Amerika verständigt haben“, erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Tommy Vietor.

Man arbeite bei der Suche nach einer diplomatischen Lösung weiter mit dem UNO-Sicherheitsrat zusammen. Grundsätzlich seien die USA zu bilateralen Treffen bereit, sagte der Sprecher. Weiters betonte er, dass Präsident Barack Obama alles Nötige tun werde, um den Iran am Besitz von Atomwaffen zu hindern. Auch der Iran hat am Sonntag bestritten, dass ein bilaterales Treffen zum Atomprogramm geplant sei.

Größtes Abwehrmanöver

Indes hat das bisher größte amerikanisch-israelische Manöver für Raketenabwehr in Israel am Sonntag begonnen. An der Übung mit dem Namen „Austere Challenge 12“ („Ernste Herausforderung“) nehmen etwa 1000 israelische Soldaten teil. Dazu waren in den vergangenen Tagen etwa 1000 US-Soldaten in Israel eingetroffen. Weitere 2500 amerikanische Soldaten außerhalb Israels werden in die Übung eingebunden. Bei dem Manöver soll unter anderem die Abwehr von Granaten- und Raketenangriffen auf Israel trainiert werden.

Der Iran und seine Verbündeten haben Israel wiederholt mit Raketenbeschuss gedroht, sollte es iranische Atomanlagen angreifen. Das israelische Militär wies jedoch darauf hin, dass das Manöver schon seit mehr als zwei Jahren geplant worden sei und keine Reaktion auf aktuelle Entwicklungen in der Region darstelle.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2012)

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