"9/11, die Zweite": Jordanien vereitelt Terroranschläge

Jordanien vereitelt angeblich Anschlaege
Jordanien vereitelt angeblich Anschlaege(c) REUTERS (MUHAMMAD HAMED)
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Elf Verdächtige wollten offenbar in der jordanischen Hauptstadt Amman "Terror und Chaos erzeugen". Bei ihnen seien Waffen, Maschinengewehre, Granatwerfer und Pläne von Anschlagszielen gefunden worden.

Jordanische Sicherheitsbehörden haben eigenen Angaben zufolge einen großangelegten Plan der al-Qaida zur Sprengung von Einkaufszentren und Ermordung westlicher Diplomaten vereitelt. Elf Verdächtige seien im Zusammenhang mit dem Komplott verhaftet worden, das vermutlich Tausenden von Menschen das Leben gekostet hätte, hieß es in einem Bericht des Staatsfernsehens am Sonntag.

Die Verhafteten gaben ihren Plänen laut Behördenangaben den Codenamen "9/11, die Zweite" - eine Anspielung auf die Anschläge in den USA am 11. September 2001 sowie auf den Bombenterror gegen Luxushotels in Amman am 9. November 2005. Jordanien ist ein wichtiger Verbündeter der USA und wiederholt Ziel von Anschlägen der al-Qaida geworden.

"Terror und Chaos erzeugen"

Ein Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden erklärte der Nachrichtenagentur Reuters, die Extremisten hätten sich Waffen aus Syrien beschaffen wollen.

Informationsminister Samih Maajatah sagte am Montag, die Männer seien nach der Einreise aus Syrien festgenommen worden. Bei ihnen seien Waffen, Maschinengewehre, Granatwerfer und Pläne von Anschlagszielen gefunden worden. Die elf Männer, die der Salafisten-Bewegung nahestehen sollen, hatten laut Medienberichten auch Kontakt zu Sprengstoffexperten des Terrornetzwerks al-Qaida und führten Tests mit neuartigen Sprengsätzen durch.

Laut der amtlichen jordanischen Nachrichtenagentur Petra wollte die Gruppe "das jordanische Volk terrorisieren und Chaos erzeugen." Abgesehen von den offiziellen Mitteilungen herrschte eine Nachrichtensperre seitens der Behörden.

Schusswechsel an Grenze

Am frühen Montagmorgen kam es unterdessen an der syrisch-jordanischen Grenze zu einem Schusswechsel, bei dem ein jordanischer Soldat getötet wurde. Ob der Zwischenfall in Zusammenhang mit den Verhaftungen steht, ist noch unklar. 

Nach Angaben aus jordanischen Sicherheitskreisen lieferten sich Grenzsoldaten und eine Gruppe von 16 Bewaffneten, die nach Jordanien eindringen wollten, ein Feuergefecht. Dabei seien vier der Bewaffneten ums Leben gekommen. Die anderen zwölf hätten sich nach Syrien zurückgezogen.

(APA/Reuters/dpa)

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