Syrien: "Letzter Christ" im Zentrum von Homs getötet?

Syrien Letzter Christ Zentrum
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Der Mann hatte sich geweigert, mit den anderen Christen zu fliehen. Mehrere syrische Rebellengruppen wollen indes eine Exilregierung bilden.

Im syrischen Homs soll nach Informationen des vatikanischen Pressedienstes "Fides" der letzte noch im Zentrum der Stadt verbliebene Christ getötet worden sein.

Wie "Fides" unter Berufung auf örtliche Quellen am Mittwoch berichtete, habe sich der 84 Jahre alte Angehörige der griechisch-orthodoxen Kirche geweigert, seine Wohnung zu verlassen und mit den anderen Christen zu fliehen. Der Mann soll demnach am Dienstag getötet worden sein.

Ob er Opfer der syrischen Armee oder der Rebellen wurde, war zunächst unklar. Sein Wohnort, die Gegend um die Straße von Wadi Sayeh, ist besonders umkämpft. Die Rebellen sind dort von den Streitkräften des Assad-Regimes eingeschlossen.

"Exilregierung bilden"

Mehrere Gruppierungen der syrischen Opposition haben sich bei einem Treffen in der Türkei am Mittwoch auf die Bildung einer Exilregierung geeinigt. Die Teilnehmer wollten ihre "ideologischen Differenzen" überwinden und eine "Übergangsregierung" im Ausland bilden, hieß es in einer Erklärung zum Abschluss der Konferenz in Silivri in der Nähe von Istanbul. Ziel sei unter anderem, "eine bessere politische Unterstützung seitens der arabischen Staaten und der internationalen Gemeinschaft für unsere Revolution zu erhalten".

Eine "Generalversammlung" der Opposition soll sich Teilnehmerangaben zufolge "nach Möglichkeit" auf syrischem Boden "in den befreiten Regionen des Landes" über die Exilregierung verständigen. Von der Weltgemeinschaft verlangten die bei dem Treffen anwesenden Oppositionsvertreter, eine internationale Anerkennung der Exilregierung sicherzustellen.

Anschlag nahe Wallfahrtsort

Laut "Fides" soll am Mittwoch auch ein Konvent der Jesuiten im Stadtteil Hamidiyeh durch die Kämpfe beschädigt worden sein. Opfer habe es nicht gegeben. In Damaskus wurde unterdessen Bombenanschlag nahe eines schiitischen Wallfahrtsorts verübt. Es gibt mehrere Tote.

(APA)

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