Nicht nur, dass seine außereheliche Affäre CIA-Direktor David Petraeus das Amt kostete, auch der Geheimdienst ist unter Druck, die US-Armee beschämt. Ein Überblick über den Skandal.
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Die Beziehung von Petraeus zu Paula Broadwell soll laut US-Medien im November 2011 begonnen haben – zwei Monate nach dem Dienstantritt des Vier-Sterne-Generals als Direktor der CIA. Die beiden lernten sich kennen, als die heute 40-Jährige für eine Biografie über Petraeus recherchierte und ihm monatelang nicht von der Seite wich. Das Verhältnis soll vor vier Monaten beendet worden sein.
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Die zweite Frau im Zentrum der Affäre: Jill Kelley brachte den Skandal ins Rollen. Sie soll Droh-E-Mails erhalten haben, in denen ihr vorgeworfen wurde, sich an Petraeus heranzumachen: "Lass die Finger von meinem Kerl", hieß es darin.
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Kelley informierte das FBI über die Droh-Mails. Die Bundespolizei forschte Broadwell als Absenderin aus - und fand auf ihrem Rechner mehrere geheime Dokumente. Untersucht wird nun, ob Petraeus ihr interne CIA-Informationen weitergegeben hat - insbesondere in Zusammenhang mit dem Anschlag auf die US-Botschaft im libyschen Bengasi am 11. September 2012.
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Petraeus hätte am 13. Oktober vom Geheimdienstausschuss des Senats zu der dem Angriff auf die Botschaft befragt werden sollen. Die CIA hatte dem Weißen Haus nach der Attacke tagelang gesagt, der Angriff sei aus einer spontanen Protestaktion gegen ein islamfeindliches Video erwachsen. Tatsächlich handelte es sich aber um einen geplanten Terrorangriff.
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Nun ist ein Video von einer Rede Broadwells, die sie Ende Oktober an der Universität von Denver hielt, aufgetaucht. Darin behauptet sie, die Terroristen hätten bei ihrem Angriff mehrere auf dem Gelände festgehaltene Milizionäre befreien wollen. Petraeus wisse das alles, er habe bereits 24 Stunden nach der Attacke davon erfahren.
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In der Nacht auf den 13. November durchsuchten FBI-Beamte Broadwells Haus. Sie schleppten Kisten in bereitstehende Autos.
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Der Skandal ist ein harter Schlag für Petraeus' Frau Hollister "Holly" Knowlton. Das Paar ist seit 37 Jahren verheiratet und hat die beiden Kinder Stephen und Anne.
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Zerknirscht entschuldigte sich Petraeus öffentlich bei Holly für seinen Fehltritt. Wie ein Freund der Familie Medien berichtete, sei ihre Stimmung alles andere als gut: "Wut ist gar kein Ausdruck."
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Jill Kelley sagte in einer Stellungnahme zu dem Skandal, sie und ihr Ehemann Scott seien "seit mehr als fünf Jahren mit General Petraeus und seiner Familie befreundet." "Es ist klar, dass da nicht mehr war als Freundschaft", erklärte ein Freund dem Sender ABC News. (Am Bild: Haus der Kelleys in Tampa, Florida)
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Doch die Affäre zieht noch weitere Kreise: Ermittlungen laufen nun auch gegen den Afghanistan-Kommandeur John Allen. Der General soll "unangemessene" E-Mails an Kelley geschrieben haben.
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Er bestreitet US-Medienberichten zufolge jegliches Fehlverhalten. US-Verteidigungsminister Leon Panetta erklärte, das FBI habe den Fall Allen an das Pentagon übergeben.
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Eine Affäre erschüttert die USA
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