Iron Dome: Eisernes Schutzschild mit Rissen

(c) EPA (ABIR SULTAN)
  • Drucken

Eine staatliche Firma entwickelte den Raketenschirm der Israelis, der mit fünf Abfangeinheiten funktioniert.

Wien/Tel aviv/Ag. Raketen sind im aktuellen Gaza-Konflikt die wichtigsten Waffen der Hamas. Seit vergangenem Mittwoch haben radikale Palästinenser mehr als 1000 Geschosse auf Israel abgefeuert, drei Menschen wurden getötet, etwa 50 verletzt. Gestern traf eine Rakete in der Küstenstadt Ashkelon eine leer stehende Schule.

Dass es bisher nicht zu schwereren Zwischenfällen gekommen ist, verdanken die Israelis vor allem ihrem Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel), das von der zum Verteidigungsministerium gehörenden Firma Rafael Advanced Defense Systems entwickelt wurde. Iron Dome kann Mörsergeschosse und Kurzstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 70 Kilometern abschießen und ist „bei jedem Wetter, etwa niedrigen Wolken, Regen, Sandstürmen und Nebel“ einsetzbar, heißt es auf der Website.

Das System hat eine Trefferquote zwischen 75 und 90 Prozent. Dass der Raketenschirm nicht vollständig sicher ist, liegt daran, dass erst fünf mobile Einheiten aufgebaut wurden, die letzte erst vergangene Woche in einem Viertel von Tel Aviv. Experten zufolge wären zehn bis 15 Batterien notwendig, um das Land komplett zu schützen.

Jede Einheit besteht aus drei Komponenten: einem Radar, das fremde Raketen ortet, einem Kontrollzentrum, das den Abschusszeitpunkt und die Zielrichtung der Abfangrakete berechnet, sowie dem Raketenwerfer, der die Rakete abschießt. Jeder Schuss kostet 25.000 Dollar, manche behaupten gar 50.000 Dollar, berichtet „Spiegel Online“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.