Ägypten: Umstrittenes Referendum wird gesplittet

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Die Abstimmung über die von der Opposition abgelehnte Verfassung soll nun in zwei Runden über die Bühne gehen - und zwar am 15. und 22. Dezember.

Das umstrittene Verfassungsreferendum in Ägypten soll statt an einem Tag nun in zwei Runden abgehalten werden. Das Referendum werde am 15. und am 22. Dezember stattfinden, statt wie bisher geplant nur am 15. Dezember, berichtete das ägyptische Staatsfernsehen am Mittwoch unter Berufung auf eine entsprechende Entscheidung der Wahlkommission.

Die Opposition lehnt den von der Verfassungsversammlung geschriebenen Entwurf ab, weil dieser die Handschrift der in der Versammlung dominierenden Islamisten trägt.

Ausschreitungen bei Demos

In Kairo versammelten sich in der Nacht auf Mittwoch erneut Tausende Gegner und Anhänger des Präsidenten zu Kundgebungen. Bereits am Nachmittag hatten Mursi-Gegner eine Metallabsperrung vor dem Präsidentenpalast auseinandergenommen und mit Ketten Betonblöcke aus einer Mauer gerissen, die von der Armee zum Schutz des Palastes errichtet worden war. Die Soldaten zogen sich darauf näher zum Palast hin zurück, der durch eine weitere hohe Mauer geschützt ist. Mursi hatte die Armee am Montag per Dekret dazu befugt, Zivilisten festzunehmen und so die Polizei zu unterstützen.

Einige Kilometer entfernt kamen Zehntausende Unterstützer der islamistischen Führung um Mursi im Stadtteil Nasr-City zusammen. Anhänger des liberal-säkularen Oppositionsbündnisses Nationale Heilsfront unter dem Vorsitz des Friedensnobelpreisträgers Mohammed ElBaradei demonstrierten auf dem zentralen Tahrir-Platz. Am Nachmittag seien elf Menschen verletzt worden, als Unbekannte auf dem Tahrir-Platz auf Demonstranten geschossen und Molotow-Cocktails geworfen hätten, teilte das Gesundheitsministerium mit.

(APA/AFP)

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