14 der 15 Mitglieder des UN-Sicherheitsrats verurteilen die Pläne der israelischen Regierung.
New York/Jerusalem/Ag. Der internationale Sturm der Entrüstung über Israels geplanten Siedlungsbau im Westjordanland lässt nicht nach. Einzig das Veto der USA verhinderte, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen das Vorhaben der israelischen Regierung verurteilte, 6000 Wohnungen in einem von den Palästinensern beanspruchten Gebiet im Westen der Stadt Bethlehem zu bauen. Mittwochabend forderten 14 der 15 UN-Sicherheitsratsmitglieder von Israel einen Verzicht auf den Bau weiterer Siedlungen in den palästinensischen Gebieten.
In getrennten Erklärungen betonten die vier europäischen Mitglieder (Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Portugal), acht blockfreie Staaten sowie Russland und China, dass der Siedlungsbau illegal sei und jegliche Chance auf eine Zweistaatenlösung zunichtemache.
Die Regierung in Jerusalem hatte in den vergangenen Wochen den Bau mehrerer tausend Wohneinheiten in Ostjerusalem und im Westjordanland angekündigt. Sie argumentiert, dass nur in den Gebieten gebaut werde, die auch nach einem Abkommen mit den Palästinensern bei Israel bleiben.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.12.2012)