Syrien: Brahimi wirbt in Moskau für Konfliktlösung

Russia's Foreign Minister Lavrov shakes hands with U.N.-Arab League peace mediator Brahimi in Moscow
Russia's Foreign Minister Lavrov shakes hands with U.N.-Arab League peace mediator Brahimi in MoscowREUTERS
  • Drucken

Russland beharrt auf einer Beteiligung Assads an einer gemeinsamen Führung von Regimevertretern und Oppositionellen Kräften.

Das Ringen um eine Lösung des blutigen Syrien-Konflikts geht in die nächste Runde. Der UN-Sonderbeauftragte für den Syrien-Konflikt, Lakhdar Brahimi, will in Russland, einem engen Verbündeten des Assad-Regimes, Unterstützung bei seinen Bemühungen einfordern. Doch noch hält Moskau an Assad fest. Das wichtigste syrische Oppositionsbündnis wies indes eine Einladung Russlands zu Gesprächen in Moskau zurück.

Brahimi, wird am heutigen Samstag in Moskau um Unterstützung für seinen Friedensplan werben. Zuletzt hatte der algerische Diplomat dem umstrittenen syrischen Präsidenten Bashar al-Assad in Damaskus seinen Plan einer Übergangsregierung vorgestellt. Die UN-Vetomacht Russland beharrt - im Gegensatz zum Westen - darauf, dass Assad an einer gemeinsamen Führung aus Vertretern des Regimes und der Opposition beteiligt wird.

Opposition fordert "klare Tagesordnung"

Russland legt Wert darauf, dass es aktiv um einen Dialog mit allen Konfliktseiten bemüht ist. So lud Moskau nun den Vorsitzenden der oppositionellen Nationalen Syrischen Koalition, Ahmed Moaz al-Khatib (Alkhatib/al-Chatib), ein, wie Außenminister Sergej Lawrow am Freitag betonte. Al-Khatib betonte jedoch, das Bündnis werde nur an Verhandlungen teilnehmen, wenn sie in einem arabischen Land stattfinden und wenn es eine "klare Tagesordnung" gebe.

Al-Khatib sagte auf Al Jazeera, seine Gruppe verlange eine Entschuldigung von Lawrow, da dieser sich in die syrischen Geschicke einmische und das "Massaker" am syrischen Volk nicht verurteile. "Warum reagiert Russland nicht und verurteilt in einer Erklärung nicht eindeutig die Brutalität des Regimes und verlangt nicht den Rücktritt von Präsident Assad, der eine Vorbedingung für jede Verhandlung ist?", fragte al-Khatib.

Russland ist neben dem Iran der wichtigste Verbündete Assads im Ausland. Es hat im UN-Sicherheitsrat bereits wiederholt eine Verurteilung des gewaltsamen Vorgehens der Regierungstruppen gegen die Opposition verhindert. Russland sei zwar enttäuscht, dass die Koalition den Sturz des Assad-Regimes als Ziel festgeschrieben habe. Eine Militärintervention lehnt Russland weiter strikt ab. Die Syrer müssten das Problem selbst lösen, betonte Lawrow zum wiederholten Mal. Dabei findet Moskau Unterstützung auch in Kairo. Eine ausländische Einmischung in Syrien löse eine Katastrophe aus, warnte der ägyptische Außenminister Mohammed Kamel Amr nach einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen.

(APA/dpa/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der russische Außenminister Sergej Lawrow
Außenpolitik

Syrische Opposition lehnte Einladung Russlands ab

Die internationalen Hoffnungen auf ein rasches Ende des seit Frühjahr 2012 tobenden Konflikts sind dahin.
Syrian refugees walk near newly pitched tents at the Al-Zaatari refugee camp in Mafraq
Außenpolitik

Syrien: "Dann ist der Krieg aus - oder wir verhungern"

Ein Strom von Vertriebenen aus allen Teilen Syriens strömt in die Kurdenregion im Nordosten des Landes. Dort schweigen zwar die Waffen, doch die Menschen müssen ums tägliche Überleben kämpfen.
Abdullah Ocalan
Außenpolitik

Das ungelöste Problem des Volkes ohne Staat

Der Konflikt in Syrien wirkt sich auch auf die Kurden-Frage aus. Die Türkei betrachtet mit Argwohn, dass eine Schwesterpartei der PKK in Syrien an Einfluss gewinnt. Jetzt verhandelt Ankara mit PKK-Chef Abdullah Öcalan.
Syrien Luftwaffe bombardiert Tankstelle
Außenpolitik

Syrische Luftwaffe bombardiert Tankstelle - 30 Tote

Der Angriff hat offenbar stattgefunden, als neues Benzin geliefert wurde und zahlreiche Menschen sich zum Tanken angestellt hatten. Die Rebellen attackierten unterdessen zwei Stützpunkte der Armee.
Mehr 60000 Tote SyrienKonflikt
Außenpolitik

UNO: Mehr als 60.000 Tote im Syrien-Konflikt

Die Organisation hat die Lage in dem Bürgerkriegsland über fünf Monate analysiert und Angaben aus sieben Quellen abgeglichen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.