Aufstand: Zentralafrikas Präsident bietet Rebellen Deal an

Aufstand Zentralafrikas Praesident bietet
Aufstand Zentralafrikas Praesident bietet(c) REUTERS (STRINGER)
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Eine Allianz aus drei bewaffneten Gruppen soll in die Regierung aufgenommen werden. Paris schickt Soldaten.

Bangui/Reuters/Afp/Apa. Die Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik drohen mit der Einnahme der Hauptstadt Bangui, sollte Präsident François Bozize ihre Forderungen nicht erfüllen. Die Aufständischen verlangen direkte Gespräche mit dem Staatsoberhaupt. Sie werfen ihm vor, sich nicht an eine 2007 geschlossene Vereinbarung zu halten: Bozize habe damals Rebellen, die ihre Waffen niederlegten, Geld versprochen – dies dann aber nicht gezahlt.

Der Präsident ließ am Sonntag verlautbaren, er sei bereit, Vertreter der Aufständischen in eine Koalitionsregierung aufzunehmen. Ein Sprecher der Allianz aus drei bewaffneten Gruppen sagte, man werde das Angebot prüfen: Grundsätzlich sei man aber nicht an einer Teilnahme an der derzeitigen Regierung interessiert.

Die Revolte begann vor drei Wochen. Derzeit stehen die Rebellen rund 75 Kilometer vor der Hauptstadt Bangui und stellen damit die bisher größte Gefahr für die knapp zehnjährige Herrschaft Bozizes dar. Die Aufständischen zählen nach eigenen Angaben 3000 Mann und haben wachsenden Zulauf. In die Hauptstadt vorgedrungen waren Rebellen zuletzt 2003, als Bozize selbst an die Macht kam. Seitdem benötigte er immer wieder ausländische Unterstützung, um selbst Aufstände niederzuschlagen.

Schutz für französische Bürger

Frankreich verstärkte am Wochenende seine Truppenpräsenz in der Zentralafrikanischen Republik. Es seien 180 zusätzliche Soldaten in Bangui eingetroffen, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Paris mit. Damit sind jetzt 580 französische Militärangehörige in Zentralafrika im Einsatz.

In der ehemaligen französischen Kolonie leben etwa 1200 französische Staatsbürger. Der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault hatte am Freitag bekräftigt, dass sich sein Land aus dem jüngsten Konflikt zwischen Rebellen und dem Präsidenten heraushalten wolle.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2012)

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