Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner ruft in einem offenen Brief den britischen Premierminister David Cameron dazu auf, die Inseln vor der Küste Argentiniens aufzugeben.
Argentinien lässt im Falkland-Streit mit Großbritannien auch im neuen Jahr nicht locker. Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner meldete sich mit einer Anzeige in der britischen Zeitung "The Guardian" zu Wort. In dem Offenen Brief ruft sie den britischen Premierminister David Cameron dazu auf, die Inseln vor der Küste Argentiniens aufzugeben und Argentinien zu überlassen. Als weiteren Empfänger setzte sie UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon in den Briefkopf.
"Vor genau 180 Jahren, am 3. Jänner, hat Großbritannien in einem unverhohlenen Akt des Kolonialismus des 19. Jahrhunderts Argentinien die Inseln gewaltsam entrissen, die 14.000 Kilometer von London entfernt sind", schrieb Kirchner in dem Brief. Die "Kolonialmacht" Großbritannien weigere sich bis heute, sie zurückzugeben und damit die "territoriale Vollständigkeit" Argentiniens zu garantieren.
Drei oder zwei Konfliktparteien?
Aus dem britischen Außenministerium hieß es am Donnerstag, die Bewohner der Falkland-Inseln hätten selbst entschieden, dass sie zu Großbritannien gehören wollten. Sie könnten selber ihre wirtschaftlich und politische Zukunft gestalten. "In dieser Debatte gibt es drei Parteien, nicht nur zwei, wie Argentinien es gerne darstellt."
Noch in diesem Jahr, voraussichtlich am 10. März, soll es ein Referendum gegeben. Kirchner ging auf die geplante Abstimmung in ihrem Schreiben aber nicht ein, stattdessen betonte sie: "Die Argentinier auf den Inseln wurden von der Royal Navy ausgewiesen, und das Vereinigte Königreich begann anschließend einen Prozess der Bevölkerungsansiedlung ähnlich dem in anderen Gebieten unter Kolonialherrschaft."
Die Inseln, in Argentinien Islas Malvinas genannt, sind ein britisches Überseegebiet, das auch von Buenos Aires beansprucht wird. 1982 gipfelte der Konflikt im Falkland-Krieg. Im April 1982 griff die Armee der damaligen argentinischen Militärjunta die Inselgruppe an und löste damit den bewaffneten Konflikt mit Großbritannien aus, der mit einer Niederlage für das südamerikanische Land endete.
Bei den 74-tägigen bewaffneten Auseinandersetzungen um die dünn besiedelten Inseln starben etwa 650 Argentinier und rund 250 Briten. Großbritannien übernahm anschließend wieder die Kontrolle über die Inseln. Argentinien fordert das rohstoffreiche Archipel für sich.
(APA/dpa)