Venezuelas Staatschef wird auf Kuba wegen seiner Krebserkrankung behandelt. Die Opposition hält die Nicht-Vereidigung für einen Verfassungs-Verstoß.
Was sich schon länger abzeichnete, ist nun offiziell: Der venezolanische Präsident Hugo Chavez wird am Donnerstag nicht wie von der Verfassung vorgesehen den Amtseid leisten. Auf Anraten seiner Ärzte werde der krebskranke 58-Jährige nicht im Parlament erscheinen, teilte Parlamentspräsident Diosdado Cabello am Dienstag in der Hauptstadt Caracas mit. Chavez werde dies später vor dem Obersten Gericht nachholen. Die Opposition und die katholische Kirche halten dies für einen Verstoß gegen die Verfassung und fordern Neuwahlen.
Chavez befindet sich zur Zeit in Kuba, wo er am 11. Dezember erneut wegen eines Tumors operiert worden war. Der 58-Jährige, der das südamerikanische Land seit 1999 regiert, war im Oktober für eine weitere Amtszeit gewählt worden.
USA für "faire" Lösung
Die USA hatdas lateinamerikanische Land zu einer "fairen" Lösung aufgerufen. Der Konflikt müsse in einer "freien, fairen und transparenten Weise" beigelegt werden, erklärte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Victoria Nuland, am Dienstag in Washington. "Alle Stimmen in der Diskussion" müssten in die Entscheidung einbezogen werden, forderte sie.
Die USA wünschten Chávez eine gute Besserung. "Wir sorgen uns natürlich um seine Gesundheit, wie wir es für jeden tun würden, der leidet", sagte Nuland. Die Beziehungen zwischen den USA und Venezuela sind seit Jahren gespannt. Der Linkspopulist Chávez versucht seit seinem Amtsantritt 1999, sein Land als Gegenspieler der USA in Lateinamerika zu positionieren.
(APA/AFP)