USA sagen Karzai Unterstützung für Zeit nach 2014 zu

Hamid Karzai und Leon Panetta trafen sich zu Verhandlungen.
Hamid Karzai und Leon Panetta trafen sich zu Verhandlungen.(c) AP
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Die USA und Afghanistan verhandeln über die künftige Präsenz des US-Militärs am Hindukusch.

US-Verteidigungsminister Leon Panetta hat dem afghanischen Präsidenten Hamid Karzai einmal mehr die Unterstützung Washingtons für die Zeit nach dem Abzug der ausländischen Kampftruppen Ende 2014 zugesagt. "Wir haben gemeinsam Opfer erbracht - das hat eine Verbindung geschaffen, die in der Zukunft nicht gebrochen wird", sagte Panetta bei einem Treffen mit Karzai am Donnerstag im Pentagon. Die Regierungen in Washington und Kabul verhandeln derzeit über die künftige Präsenz des US-Militärs am Hindukusch.

Karzai zeigte sich zuversichtlich, dass ein Abkommen geschlossen werde, das den Sicherheitsinteressen beider Länder diene. Mit Hilfe aus den USA werde Afghanistan seine Bevölkerung und seine Grenzen schützen und die Gefahr des Terrorismus abwehren können, sagte er.

Zukunft nach US-Abzug

Karzai dürfte sich während seines Besuchs dafür einsetzen, dass eine beträchtliche Zahl von US-Soldaten nach 2014 in Afghanistan verbleibt. Weitere Themen sind die Friedensgespräche mit den Taliban und die Finanzhilfen für Kabul. Am Donnerstag sollte Karzai auch Außenministerin Hillary Clinton treffen. Am Freitag empfängt Präsident Barack Obama den afghanischen Staatschef im Weißen Haus. Außerdem will Karzai eine Rede zur Zukunft der Beziehungen zwischen Afghanistan und den USA halten.

Die USA und ihre NATO-Verbündeten haben mit der afghanischen Regierung vereinbart, dass alle ausländischen Kampftruppen bis Ende 2014 das Land verlassen. Nach der vollständigen Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die einheimischen Kräfte sollen einem zwischen Washington und Kabul geschlossenen Partnerschaftsabkommen zufolge US-Soldaten aber weiterhin afghanische Truppen ausbilden und in den Kampf gegen Extremisten eingreifen. Wichtige Punkte wie die künftige Truppenstärke und der Schutz von US-Soldaten vor Strafverfolgung durch afghanische Behörden sind aber noch nicht geklärt.

Wie viele Soldaten bleiben?

Zuletzt hatten US-Medien über eine Reihe von Szenarien berichtet. Dem "Wall Street Journal" zufolge erarbeitete das Pentagon auf Wunsch des Weißen Hauses Vorschläge für eine deutlich stärkere Truppenreduzierung als ursprünglich angedacht. Die USA könnten demnach 3.000, 6.000 oder 9.000 Soldaten im Land belassen. Anfang der Woche hatte ein enger Berater Obamas erklärt, dass auch ein vollständiger Abzug der USA nach 2014 nicht ausgeschlossen sei.

Die niedrigen Truppenzahlen stehen in starkem Kontrast zu den Plänen, die vor einem Jahr von der US-Regierung und den NATO-Verbündeten durchgespielt wurden. Damals war eine Präsenz von bis zu 30.000 ausländischen Soldaten nach 2014 im Gespräch gewesen. Derzeit sind noch rund 66.000 US-Soldaten in Afghanistan stationiert. Hinzu kommen etwa 34.000 Soldaten aus anderen NATO-Ländern, darunter gut 4300 Angehörige der Bundeswehr.

(APA/AFP)

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