Kurden planen eine Großdemonstration in Paris. Aus Angst vor Anschlägen erhöht die Türkei Sicherheitsvorkehrungen vor den Botschaften.
Wien/Paris/Red. Nach der Ermordung dreier kurdischer Aktivistinnen in Paris sind nun auch die Sicherheitskräfte in Österreich wachsamer: Ein Sprecher des Innenministeriums sprach von „erhöhter Aufmerksamkeit“ des Verfassungsschutzes. Über konkrete Maßnahmen der Polizei – ob etwa der Schutz kurdischer Institutionen und Aktivisten verstärkt wurde – wollte er nichts sagen.
Die Türkei jedenfalls kündigte verstärkte Sicherheitsvorkehrungen vor ihren europäischen Vertretungen an. Vor allem in Paris sei der Polizeischutz erhöht worden, hieß es. Das Attentat ist ein schwerer Rückschlag für die Friedensgespräche zwischen Ankara und der PKK: Nach Ansicht vieler Kurden steckt die Türkei hinter der Bluttat. Die Empörung ist groß: In Wien demonstrierten gestern Kurden für die Anerkennung ihrer Rechte, am Samstag ist in Paris eine Großkundgebung geplant. Die PKK forderte von Frankreich eine „schnelle Aufklärung“. Die Regierung Ankara betonte erneut, es habe sich beim Mord um eine „PKK-interne Abrechnung“ gehandelt. Die Ermittler geben sich indes bedeckt. Man gehe von einem politischen Motiv aus, hieß es lediglich.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.01.2013)