Mit Unterstützung französischer und nigerianischer Soldaten haben Malis Truppen eine Stadt von den Islamisten zurückerobert. Die USA könnten Geheimdienstinformationen und logistischen Beistand liefern.
Französische Soldaten unterstützen sei Freitag den Kampf der malischen Regierungstruppen gegen den Vormarsch islamistischer Rebellen, die seit neun Monaten den Norden des Landes kontrollieren. Der Einsatz zeigt bereits erste Erfolge: Mit der Unterstützung französischer Luftangriffe und nigerianischer Soldaten starteten Malis Truppen eine Gegenoffensive gegen die Rebellen. Am Freitagabend gelang es ihnen nach eigenen Angaben, die von den Islamisten am Vortag eroberte Stadt Konna wieder unter ihre Kontrolle zu bringen.
Gleichzeitig haben die Franzosen bereits einen ersten Toten zu beklagen: Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian teilte am Samstag mit, dass ein Hubschrauberpilot getötet wurde. Vom Abschuss eines Helikopters hatte zuvor unter anderem die "New York Times" berichtet.
Drian zufolge setzten französische Einheiten ihre Luftangriffe am Samstag fort. Außerdem seien Truppen zum Schutz der Hauptstadt Bamako entsandt worden. Französische Einheiten hätten zudem Rebellen angegriffen, die sich der Stadt Mopti genähert hätten.
Präsident François Hollande kündigte in Paris an, der französische Einsatz werde "solange dauern wie nötig". Die Militärintervention Frankreichs umfasst mehrere hundert Soldaten.
USA erwägen Unterstützung
Auch die US-Streitkräfte könnten sich in den Kampf gegen die Islamisten einschalten. Erwägt werde, die französischen Truppen mit Geheimdienstinformationen und logistischem Beistand zu unterstützen, sagte ein US-Regierungsvertreter am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Demnach könnten auch Aufklärungsdronen zum Einsatz kommen.
Die Europäische Union plant derzeit keinen Kampfeinsatz unter EU-Flagge in Mali. Man wolle aber etwa 200 Militärberater entsenden, die malische Soldaten auf den Kampf gegen Rebellen vorbereiten sollen, sagten Diplomaten in Brüssel. Die Europäische Union will die Militärausbildner allerdings rascher als bisher geplant nach Mali schicken. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton teilte am Freitag in Brüssel mit, die EU werde die Vorbereitungen für die Entsendung der Ausbildner "beschleunigen". Bisher war geplant, sie innerhalb der ersten drei Monate dieses Jahres nach Mali zu schicken.
Mali war nach einem Putsch im März vergangenen Jahres ins politische Chaos gestürzt. Die islamistische Gruppe Ansar Dine übernahm daraufhin die Kontrolle über den Norden des Landes und führte dort das muslimische Rechtssystem Scharia ein. Der Aufstand ging eigentlich von Tuareg-Rebellen aus, die aber wenig später von den besser bewaffneten und finanzierten Islamisten und al-Qaida-Kämpfern in der Sahara verdrängt wurden.
(APA/AFP/Reuters)