Video zeigt Amputation und Auspeitschung in Nord-Mali

Video zeigt Amputation und Auspeitschung in Nord-Mali
Video zeigt Amputation und Auspeitschung in Nord-Mali(c) AP
  • Drucken

Islamisten dokumentieren stolz die Scharia-Anwendung im Internet. Einem Dieb wurde mit einem Küchenmesser die Hand abgetrennt.

Die im Norden Malis herrschenden Islamisten haben mit einem im Internet verbreiteten Video dokumentiert, wie sie ihrer Meinung nach von der Scharia vorgesehene Strafen umsetzen. Untermalt von Musik, Koran-Zitaten und Aufrufen zum Jihad ist dabei zu sehen, wie einem Dieb die rechte Hand mit einem Messer abgeschnitten wird. Außerdem wird ein wegen eines Sexualdelikts verurteilter Täter unter "Allahu akbar"-Rufen einer umstehenden Menge ausgepeitscht.

Nach Angaben der spanischen Zeitung "El Pais" wurden die Szenen auf einem öffentlichen Platz in Gao im Norden Malis aufgenommen. Der Dieb war wegen Raubes in drei Geschäften und an einer Frau verurteilt worden. Offenbar betäubt und mit einem Tuch über dem Kopf sitzt der Delinquent auf einem Stuhl, während ihm ein Beauftragter der "islamischen Polizei" mit einer Art Küchenmesser nicht gerade geschickt die Hand abtrennt. Diese fällt dann noch zu Boden und wird schließlich vor einer johlenden Menge hochgehoben.

Dem zu hundert Peitschenschlägen verurteilten zweiten Mann war den Angaben zufolge Geschlechtsverkehr mit einer Behinderten vorgeworfen worden. Das Video sei sicher authentisch, weil in ihm Adnan Abu al-Walid Sahraui auftrete, ein Führer der "Bewegung für Einheit und Jihad in Westafrika (MUJAO), der als "Gouverneur" der 90.000 Einwohner zählenden Stadt Gao agiert habe, schreibt "El Pais". Das Video wurde demnach am 1. Jänner gedreht. Elf Tage später flüchteten die Islamisten wegen der Bombardements der französischen Luftwaffe aus Gao.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Islamistengruppe plant nach Algerien
Außenpolitik

Islamistengruppe plant nach Algerien weitere Angriffe

"Al-Mulathamin" droht mit weiteren "Einsätzen". Indes wurde bekannt, dass der Großteil der Geiselnehmer aus dem Norden Malis stammte.
Opferzahl hoeher befuerchtet
Außenpolitik

Algerien: Opferzahl höher als befürchtet

Bei der Terroraktion in der Gasanlage In Amenas sind letzten Schätzungen zufolge 48 Geiseln getötet worden - knapp 800 Menschen konnten befreit werden.
File photo of the Statoil-run gas field in Amenas, Algeria
Außenpolitik

Geiseldrama in Algerien: Armee findet weitere Leichen

Algerien verteidigt seine umstrittene Militäraktion. Die Terroristen hätten vorgehabt, alle Geiseln zu töten.
Algerien Toedliches Finale Geiseldramas
Außenpolitik

Algerien: Tödliches Finale des Geiseldramas

Nachdem am Donnerstag der erste Versuch nur teilweise erfolgreich war, starteten die Sicherheitskräfte am Sonntag einen finalen Angriff. Für Christoph Z. ist das Geiseldrama überstanden.
Christoph Drama ueberlebte
Außenpolitik

Algerien: Wie Christoph Z. das Drama überlebte

Ein Zwettler entkam den al-Qaida-Terroristen. Er hatte sich auf dem weitläufigen Gelände der Gasanlage In Amenas vor ihnen versteckt. Noch immer befinden sich Menschen in Gefangenschaft.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.