Teheran reagiert bei der Münchner Sicherheitskonferenz zurückhaltend auf das US-Verhandlungs-Angebot im Atomstreit.
Der Iran hat am Sonntag verhalten auf das jüngste Gesprächsangebot der USA im Atomstreit reagiert: "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Außenminister Ali Akbar Salehi bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Am Vortag hatte US-Vizepräsident Joe Biden im gleichen Rahmen dem Iran direkte bilaterale Verhandlungen in Aussicht gestellt. Salehi erklärte, dass man nur in Verhandlungen eintreten wolle, wenn die USA ihre Haltung gegenüber dem Iran ändern würden. Man müsse sicher sein, dass Washington auch ernsthafte Absichten habe: "Auf der einen Seite sagen sie, sie wollen bilaterale Verhandlungen, auf der anderen droht man mit Krieg, spricht von Druck, der auf den Iran ausgeübt werden müsse: Das passt doch alles nicht zusammen", sagte Salehi, der den USA die Schuld gibt, dass bisherige Gespräche gescheitert sind.
Salehi fordert "Gespräche auf Augenhöhe"
Man werde sich nicht mit jemanden an einen Tisch setzen, der auf den Iran herabblickt, forderte Salehi "Gespräche auf Augenhöhe". Der Iran wolle keinen Konflikt, aber das wichtigste sei dem Land seine Unabhängigkeit: "Dafür sind wir bereit, jeden Preis zu zahlen."
"Die USA sind bereit zu einem Treffen mit der iranischen Führung, und wir würden aus einem solchen Treffen auch kein Geheimnis machen", hatte Biden am Samstag gesagt. Er stellte für diese Gespräche allerdings eine Bedingung: "Es muss eine klare Agenda geben, über die man dann verhandeln kann. Wir führen solche Gespräche nicht als bloße Fingerübung."
Der Iran solle nicht länger warten, dieses Gesprächsangebot anzunehmen, meinte im Anschluss Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle: "Die Hand ist ausgestreckt. Irans Ankündigung, die Uran-Anreicherung auszuweiten, ist da das falsche Signal". 2013 sei ein entscheidendes Jahr dafür, im Atomstreit mit dem Iran zu einer diplomatischen Lösung zu kommen.