Video soll "Scharia-Gericht" in Syrien zeigen

Video soll SchariaGericht Syrien
Video soll SchariaGericht Syrien(c) Screenshot
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In dem Bürgerkriegsland soll es zunehmend zu Fällen von Selbstjustiz kommen. Israel bestätigt unterdessen indirekt den Luftangriff in Syrien.

Im Syrienkonflikt kommt es nach Angaben von Aktivisten zunehmend zu Fällen von Selbstjustiz jihadistischer Gruppierungen. Die oppositionelle Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London veröffentlichte am Sonntag ein Video, dass das "Scharia-Gericht" einer islamistischen Splittergruppe zeigt, das vier junge Männer wegen der Zusammenarbeit mit staatlichen Sicherheitskräften und der Tötung eines Rebellen befragt.

Am Ende des Films werde die Erschießung der zum Tode Verurteilten gezeigt, die aber nicht zu erkennen sind. Das Ganze sei in Aleppo geschehen.

Meldungen aus Syrien sind wegen der Medienblockade des Regimes von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen. Der Leiter der Menschenrechtsbeobachter, Rami Abdel-Rahman, sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass solche Vorfälle sich häuften, je länger der Bürgerkrieg andauere. Das sei nicht akzeptabel, betonte er. Schließlich kämpfe die Opposition für Demokratie und wolle kein neues Somalia.

In dem afrikanischen Land haben Milizen und Kriegsfürsten das Sagen. Menschenrechtler haben schon vor Monaten Hinrichtungen von Angehörigen der Regimestreitkräfte durch Rebellen kritisiert.

Barak bestätigt indirekt Luftangriff

Israels Verteidigungsminister Ehud Barak hat indirekt die Berichte über einen israelischen Angriff auf syrische Militäreinrichtungen bestätigt. "Was sich vor einigen Tagen ereignet hat (...), ist ein weiterer Beweis, dass wir meinen, was wir sagen", sagte Barak am Sonntag bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Israel sei der Meinung, dass die Lieferung moderner Waffensysteme in den Libanon "nicht erlaubt sein sollte".

"Ich kann den Zeitungsberichten über das, was sich in Syrien vor einigen Tagen ereignet hat, nichts hinzufügen", sagte Barak. Er verwies darauf, dass Israel davor gewarnt habe, der israelfeindlichen Hisbollah-Miliz zu erlauben, Waffen von Syrien in den Libanon zu bringen. "Wenn wir etwas sagen, meinen wir es auch."

(APA/dpa)

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