Israels Botschafter in Deutschland sagte einen Termin mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der Türkei im deutschen Bundestag ab.
Der Streit über antizionistische Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan erreicht den Deutschen Bundestag. Israels Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, sagte aus Protest eine für Dienstag geplante Veranstaltung mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der Türkei, Bülent Arinc, ab. Bei der Veranstaltung des "Inter Dialog Institutes" sollte über den Dialog der Religionen diskutiert werden.
Er habe gehofft, an der Veranstaltung im Bundestag teilzunehmen, insbesondere weil Dialog zur Völkerverständigung beitrage, erklärte Hadas-Handelsman am Montagabend. Wegen der Bedeutung dieser Veranstaltung habe er erwartet, dass der türkische Ministerpräsident seine jüngsten Äußerungen über den Zionismus zurücknehmen würde. "Da dies nicht geschehen ist, sehe ich mich gezwungen, meine Teilnahme an der Veranstaltung abzusagen. Erdogans Aussagen widersprechen dem eigentlichen Sinn eines Dialoges."
Hintergrund sind Äußerungen Erdogans. Auf einer UN-Konferenz in Wien hatte dieser die jüdische Bewegung des Zionismus als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnet, während er gleichzeitig Antisemitismus verurteilte.
(APA/Reuters)