Zwei Tage vor dem angekündigten PKK-Waffenstillstand wurden auf das Justizministerium und den Sitz der Regierungspartei Anschläge verübt.
In der türkischen Hauptstadt Ankara sind am Dienstagabend zeitgleich zwei Anschläge auf den Sitz der Regierungspartei AKP und das Justizministerium verübt worden. Nach Angaben von Justizminister Sadullah Ergin wurde dabei die Frau eines Justizangestellten leicht verletzt. Laut dem Minister explodierten kurz vor 21 Uhr Ortszeit (20 Uhr MEZ) vor dem Eingang des Nebengebäudes seines Ministeriums zwei Granaten. Etwa zur gleichen Zeit sei die AKP-Zentrale Ziel eines Granatwerfer-Anschlags geworden.
Über mögliche Drahtzieher äußerte sich Ergin zunächst nicht. Er sagte lediglich, das Land befinde sich in einer "wichtigen Phase", deshalb sei mit Sabotage-Akten zu rechnen. Zum einen will der kurdische Rebellenchef Abdullah Öcalan seine PKK am Donnerstag zu einem einseitigen Waffenstillstand aufrufen und so den Weg für ein Ende des jahrzehntelangen Konflikts ebnen, bei dem in der Türkei mehr als 40.000 Menschen getötet wurden.
Massenprozesse gegen Generäle gehen weiter
Zum anderen gehen die Massenprozesse gegen Armeeangehörige wegen angeblicher Putschpläne gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan weiter. Am Montag hatte ein Staatsanwalt in Istanbul lebenslange Haftstrafen für 64 Angeklagte gefordert, darunter zehn ehemalige und aktive Generäle.
(APA/AFP)