Bei einem Selbstmordattentat in einer Moschee starben 50 Menschen. Syriens Diktator Assad will "gegen die Ungerechten" vorgehen - "so lange, bis wir das Land von ihnen gesäubert haben".
Nach einem Selbstmordattentat in einer Moschee in Damaskus hat der syrische Präsident Bashar al-Assad Rache geschworen. In einem Beileidsschreiben hielt er am Freitag fest: "Wir werden deine Ideen weiter verfolgen und wir werden uns gegen die Ungerechten wehren, die andere zu Ungläubigen erklären, so lange, bis wir das Land von ihnen gesäubert haben."
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana wurden bei dem Selbstmordattentat am Donnerstag in der Imam-Moschee in der syrischen Hauptstadt 50 Menschen getötet. Unter den Opfern befand sich demnach auch der regimetreue sunnitische Kleriker Scheich Mohammed Said Ramadan al-Buti. Er hatte einige Tage zuvor erklärt, die Unterstützung der Armee sei eine religiöse Pflicht für Muslime in Syrien.
"Verabscheuungswürdiger Terrorakt"
Zu dem Anschlag, der auch bei vielen syrischen Oppositionellen Empörung auslöste, bekannte sich zunächst niemand. Das Nationale Koordinierungskomitee für demokratischen Wandel sprach von einem "verabscheuungswürdigen Terrorakt, der durch nichts zu rechtfertigen sei". Eine Moschee solle ein Ort des Friedens sein, wo nicht das Blut unschuldiger Zivilisten vergossen wird, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der als gemäßigt geltenden Oppositionsgruppe.
Auch ein Sprecher der von Deserteuren gegründeten Freien Syrischen Armee (FSA) verurteilte den Anschlag, der "nichts mit den Zielen der Revolution zu tun" habe. Die FSA vermutet, dass hinter dem Anschlag der mit Assad verbündete Iran steckt. Ihr Sprecher Fahd al-Masri sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Wenn die Al-Nusra Front oder eine andere Brigade die Absicht gehabt hätte, Al-Buti zu töten, dann hätten sie es jederzeit an einem anderen Ort getan und nicht in einer Moschee."
(APA/dpa)