Oppositionschef: Nato gibt Assad freie Hand

Erstmals nimmt die Opposition Syriens Sitz bei der Arabischen Liga ein.

Doha/Damaskus/Reuters. Katar bot der syrischen Opposition die große Bühne, und Moaz al-Khatib nutzte sie – für eine emotionelle Kritik am Westen: Weil die Nato sich weigere, militärischen Schutz für die von den Rebellen gehaltenen Gebiete zu gewähren, gebe sie Machthaber Bashar al-Assad freie Hand: Das Signal an Assad sei: „Tu, was du willst“, sagte Khatib in einem Interview am Rande des Gipfels der Arabischen Liga in Doha. Dort hat er – vor allem auf Betreiben Katars – erstmals den Sitz Syriens eingenommen. Seinen Posten als Oppositionsführer will er indes aufgeben.

Der Iran und Russland, die wichtigsten Unterstützer Syriens, haben die Rochade in der Arabischen Liga heftig kritisiert: Dieser „befremdliche Schritt“ ermutige jene Mächte, die für eine militärische Lösung des Syrien-Konflikts einträten, hieß es aus dem Außenministerium in Moskau.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Syrian refugees wait to register their names after their arrival at Al Zaatri refugee camp in Mafraq
Außenpolitik

Türkei soll 600 Syrer abgeschoben haben

UNHCR-Sprecherin zeigt sich über Berichte besorgt, die Türkei habe vertriebene Syrer zurückgeschickt. Laut Ankara sind die Flüchtlinge „freiwillig“ gegangen.
Golan oesterreicher wird VizeKommandant
Politik

Österreicher wird Vizekommandant der Golan-Blauhelme

Minister Klug spricht von besseren "Mitbestimmungsmöglichkeiten". 375 österreichische Soldaten sind im Zuge der UN-Mission stationiert.
Außenpolitik

Syrien: Nato lehnt Verteidigung der Rebellengebiete ab

Der Chef der syrischen Opposition forderte beim Gipfel der Arabischen Liga in Qatar, dass Patriot-Raketen in der Türkei auch gegen Assads Luftwaffe in Nordsyrien eingesetzt werden. Das Regime rutscht weiter in die Isolation.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.